Ellinger, Philipp, Biochemiker, Pharmakologe

*18.06.1887, Frankfurt/M, isr., gest. 12.09.1952, London

V Leo E. (1852-1916), Kaufmann, Kgl. Preuss. Kommerzienrat (1908);

M Emma, geb. Ruben (1854-1927);

G 1: Arthur E. (1893-ca. 1965), Kaufmann 

∞ 12.09.1911, Berlin, Elisabeth Guttmann (1892-1983);

K 3: Leo Philipp (1917-1999), Chemiker; Jens (John) Henry (1919-2004), Ingenieur; Gabriele Marianne (geb. 1921), Dr. med.

1893-1896                                Vorschule des Städtischen Realgymnasiums "Musterschule",

                                               Frankfurt/M

1896 IX-1905 III                         Besuch u. Abschluss des Kgl. Preuss. Kaiser-Friedrich-Gymnasiums ebd.

1905 IV-1911 III                         Studium an d. Univ. München (WS 1905/06, SS 1906, Medizin u. Zoologie), Heidelberg (WS 1906/07-SS1909, Medizin u. Chemie) u. Greifswald (WS 1909/10-WS 1910/11, Chemie, Physik u. Mineralogie)

1911 III 2                                  Promotion magna cum laude zum Dr. phil. (Chemie) an d. Univ. Greifswald; Diss.: "Untersuchungen an einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Säuren u. Estern mit semicyclischer Doppelbindung"

1912 X-1913 IX                         Volontärassistent am Pharmakologischen Institut d. Univ. Heidelberg

1913 X-1919 I                           Planmäßiger Vollassistent ebd.

1914 II 23                                 Promotion magna cum laude zum Dr. med.; Diss.: "Beiträge zur Kenntnis d. spezifisch-sekretorischen Funktion d. Nierennerven"

1914 VIII-1918 XII                      Kriegsdienst. EK  II, R. Kr. Med. II u. III.

1919 II-1924 IX                          Volontärassistent am Pharmakologischen Institut d. Univ. Heidelberg

1921 XI 18                                Habilitation ebd.; H.-schrift: "Zur Pharmakologie d. Zellatmung"; Probevorlesung: "Grenzflächenerscheinungen u. ihre Bedeutung für die Pharmakologie"

1924 X-1930 IX                         1. Assistent am Pharmakologischen Institut

1925 VIII                                   a.o. Professor d. Med. Fakultät Heidelberg

1932 IV-1933 IX                        o. Prof. d. Pharmakologie an d. Medizinischen Akademie Düsseldorf

1934 Frühjahr                            Emigration nach England

1934 -1952                               Arbeit am Lister Institute for Preventive Medicine, London

E. wurde in eine großbürgerliche Familie geboren: Sein Vater war Mitbegründer der Metallgesellschaft AG in Frankfurt/M und später auch Mitglied des Aufsichtsrats der Metallurgischen Gesellschaft sowie der Berg- und Metallbank; 1908 wurde er zum Königlichen Kommerzienrat ernannt. Dem jungen E. wurde aber nicht die kaufmännische Tätigkeit seines Vaters eingeprägt, sondern dessen Interesse an Naturwissenschaften. Dazu kam auch der Einfluss E.s Onkels, des Biochemikers Alexander Ellinger (1870-1923) [in der NDB fehlerhaft als Vetter bezeichnet]. E. ging einen ähnlichen Ausbildungsweg wie sein Onkel, auch er hatte sowohl Medizin als auch Chemie studiert.
Sein naturwissenschaftliches Studium hat E. in Greifswald mit Chemie als Hauptfach, Physik und Mineralogie als Nebenfächer abgeschlossen. Unter dem bedeutenden Organiker Karl v. Auwers (1863-1939) führte er eine akribische physikalisch-chemische Untersuchung über Zusammenhänge zwischen der Konstitution einiger Reihen organischer Verbindungen und deren Refraktionen und Verbrennungswärmen durch. Sein Doktorvater betonte in seinem Referat die "sehr hohen Anforderungen an die Arbeitskraft und Geduld des Experimentators", die das zu lösende Problem verlangte und hob die Bedeutung der gewonnenen Ergebnisse heraus. Der Korreferent, der Thermochemiker Walter Roth (1873-1950) fügte hinzu, dass im thermochemischen Teil für mehrere Stoffe "neue Methoden ausprobiert und ausgearbeitet werden" [mussten]. Die beiden schlugen für E.s Doktorarbeit das Prädikat "Opus valde laudabile" [sehr lobenswert] vor.
Nach der Promotion zum Dr. phil. kehrte E. nach Heidelberg zurück, wo er bereits 1907 die ärztliche Vorprüfung bestand. Hier begann er seine Tätigkeit am Pharmakologischen Institut, das damals unter der Leitung von Professor Rudolf Gottlieb (s. dort) stand. Zuerst arbeitete E. als Volontärassistent und beteiligte sich aktiv bei der Neueinrichtung des Instituts. Gottlieb erkannte bald die außerordentlichen Fähigkeiten E.s und schuf für ihn eine planmäßige Stelle ab WS 1913/14. Gleichzeitig fertigte E. seine medizinische Dissertation über die spezifisch-sekretorische Funktion der Nierennerven an. Gottlieb betonte in seinem Referat über E.s Arbeit die Exaktheit dessen mühevoller Harnuntersuchungen und die vorsichtige und kritische Verwertung des gewonnenen Materials und empfahl er die Annahme der Arbeit mit der besten Note. Ende Februar 1914 bestand E. seine Doktorprüfung in Pharmakologie als Hauptfach und Ophthalmologie, Psychiatrie und Pathologische Anatomie als Nebenfächer. Inzwischen legte E. sein "Medizinalpraktikantenjahr" am Pharmakologischen Institut ab und erhielt nach der Promotion auch seine Approbation als Arzt. Er konnte sogar noch eine weitere Arbeit publizieren, nämlich über das Verhalten und Ausscheiden des damals populären Mittels Cholin, d. i. eine organische Base, die insbesondere in der Galle vorkommt und zur Behandlung von Leberkrankheiten dient, aus dem Organismus.
Es schien sichere Aussichten auf eine gute akademische Laufbahn für E. zu geben. Seine Hoffnung sollte jedoch hinausgeschoben werden. Bei Kriegsaufbruch meldete sich E. sofort als Freiwilliger, erhielt eine militärische Ausbildung beim Ersatzbataillon Infanterie Regiment 111 in Rastatt und wurde im Oktober 1914 zum Unterarzt ernannt. Ab dieser Zeit war E. bis Ende 1918 bei verschiedenen militärischen Stellen tätig, zuletzt als Oberarzt.
Anfang 1919 kam E. ins Pharmakologische Institut zurück. Bis 31. Januar 1919 galt der planmäßige Assistent E. als "im Kriegsdienst". Tatsächlich gab es nach dem Krieg keine planmäßige Stelle mehr für ihn, E. sollte seine Tätigkeit wieder als Volontärassistent fortsetzen. Finanziell war er ja glücklicherweise unabhängig und konnte sich ausschließlich der wissenschaftlichen Arbeit widmen.
E. war durch die damals erschienenen Pionierarbeiten von Otto Warburg (1883-1970) über Zellatmung beeindruckt und benützte dessen Methodik, die er weiter entwickelte, um die pharmakologische Beeinflussbarkeit der Zellatmung zu studieren. Die Ergebnisse bildeten den Inhalt seiner Habilitationsschrift, die er der Fakultät im Oktober 1921 vorlegte. Sein lobendes Referat über diese Schrift beendete Gottlieb mit den Worten: "Ich halte E. auf Grund seiner gründlichen allgemein-chemischen und physikalisch-chemischen Kenntnisse, auf Grund seiner Befähigung, sich in seine Probleme zu vertiefen, und endlich im Hinblick auf die Lauterkeit seiner Persönlichkeit für geeignet zur akademischen Lehrtätigkeit". Der Korreferent Albrecht Kossel (s. dort), völlig einverstanden mit Gottlieb, charakterisierte E. als "tüchtigen Experimentator" und als "kenntnisreichen, kritischen Forscher".
Im November 1921 erhielt E. venia legendi für das Fach Pharmakologie. Als Privatdozent las E. über "für den Mediziner wichtige ausgewählte Kapitel der Physikalischen Chemie". Zunächst hatte er Schwierigkeiten mit der Rhetorik. Durch häufige Vorträge im Naturhistorisch-medizinischen Verein Heidelberg konnte er jedoch diesen Mangel überwinden und sich zu einem guten Vortragenden entwickeln. Zum SS 1925 wurde E., wegen des Todes Gottliebs, nach Antrag der medizinischen Fakultät zum stellvertretenden Leiter des Pharmakologischen Instituts ernannt und mit der Abhaltung der Hauptvorlesung betraut. Er las also über "Arzneiverordnungslehre mit Rezeptierübungen" und "Experimentelle Pharmakologie". Außerdem begann er "Balneologische Exkursionen mit einer theoretischen Einführungsstunde" durchzuführen; diese gewannen eine große Popularität und zogen 30-40 Studenten an. Nach diesem Semester wurde E. zu a.o. Professor befördert.
Ab WS 1925/26 kam Hermann Wieland (s. dort) als Ordinarius, der E. mit der Führung der wissenschaftlichen Arbeiten im Laboratorium "für Vorgerücktere" betraute. Da Wieland oft krank war, las E. statt seiner die Vorlesung über "Pharmakologie und Toxikologie", z. B. im SS 1928 mit 26 von insgesamt 33 Stunden. Auch bei seiner letzten Krankheit schrieb Wieland: "Meine Vertretung würde wohl am besten wie im SS 1928 durch Herrn Prof. Dr. E. ausgeführt werden". Wieland starb bald danach und E. setzte die Vertretung wieder fort bis zum SS 1930, als Wolfgang Heubner (1877-1957) auf den Lehrstuhl berufen wurde. Es bleibt unerklärt, warum die Fakultät nicht E., sondern eine andere Person auf den vakanten Lehrstuhl berief, im Referat der Berufungskommission steht sein Name an 3. Stelle. Dabei jedoch wurde E. als "Forscher von ausgezeichneter Qualität" charakterisiert.
Das ersehnte Ordinariat erhielt E. zwei Jahre später: Zum SS 1932 wurde er an die Medizinische Akademie Düsseldorf berufen. Als o. Professor erstrebte E. nicht die Festschreibung der Pharmakologie als ein selbständiges Fach - dieses Ziel war bereits durch seine älteren Kollegen und Lehrer erreicht worden - sondern, so er selbst, eine "Pharmakologie im weiteren Sinn", "unter Einschluss der experimentellen Therapie, Strahlenbiologie und Balneologie", also den engen Zusammenhang mit den Nachbargebieten, um seinen Fach organisch in die gesamte Medizin einzuschmelzen (E., 1936, Vorwort des Herausgebers). Dieser Einstellung folgend, gründete E. eine Sammlung von Monographien zur Pharmakologie und experimentellen Therapie. Die ersten Vorträge lagen schon Anfang 1933 vor, aber im Dritten Reich erschien es unmöglich, sein gut bedachtes Projekt zu verwirklichen.
Im Juni 1933 wurde der Jude E. zwangsweise beurlaubt und zum 1. Oktober 1933 in Ruhestand versetzt - letztendlich, trotz dreijähriger Bemühungen, ohne Rente. Er entschied - was sich später als ganz richtig zeigte - möglichst schnell nach England zu emigrieren. Im Herbst 1933 unternahm er eine Reise nach London, um sich über eine eventuelle Arbeit zu erkundigen. Dabei war er bereit, auch in der pharmakologischen Industrie zu arbeiten. E. fand Verständnis und Unterstützung von mehreren englischen Kollegen, insbesondere von Sir Henry Dale (1875-1968), Direktor des Nationalen Institute für Medizinische Forschung [Nobelpreis 1936]. So konnte E. mit Zuversicht nach Deutschland zurückkehren, um seine dringende Angelegenheiten zu erledigen.
Abschied von dem Heimatland, das zur Stiefmutter geworden war, verlief schmerzhaft, insbesondere wegen der vielen begonnenen Arbeiten. Zum "Schwanengesang" E.s in Deutschland wurde seine Pionierforschung in Zusammenarbeit mit Walter Koschara (1904-1945) über eine neue Gruppe tierischer Farbstoffe, die die Verfasser "Liochrome" genannt hatten (heute Riboflavine), zugehörig zu den Vitaminen B12. Dieses Werk, das in mehreren Aufsatzen von den Verfassern dargestellt wurde, hat bleibenden Wert in der Geschichte der Biochemie. (Gleichzeitig hatte R. Kuhn (s. dort) eine ähnliche Entdeckung gemacht, die er später gründlicher bearbeitete).
E. bemühte sich, auch Verbindungen mit deutschen Kollegen weiter zu pflegen, aber wohl nicht mit allen (so entpuppte sich sein mehrjähriger Mitverfasser August Hirt (1898-1945) als leidenschaftlicher Nazi). Insbesondere sorgte sich E. über die von ihm begründete o. g. Reihe. 1936 konnte er den ersten - und den letzten - Band der Reihe herausgeben, nämlich die Übersetzung eines englischen Werks über gefäßerweiternde Stoffe. Dabei, so der Verfasser, hat E. dem Werk "viel mehr, als offizielle Hilfe" gegeben. Dafür weilte E. im August und September nochmals in Düsseldorf. Er musste schließlich auch seine Familie abholen.
Das Schicksal dieser Flüchtlingsfamilie gestaltete sich verhältnismäßig glatt. Im Mai 1933 entstand in England eine Organisation (Academic Assistance Council, später The Society for the Protection of Science and Learning), deren Ziel es war, den aus Deutschland vertriebenen Hochschullehrern und anderen Wissenschaftlern zu helfen und für sie Stellen zu finden. E. genoss die Unterstützung dieser einmaligen Gesellschaft und wurde zu ihrem "forschenden Mitglied" (research fellow). Schon 1934 konnte er die Arbeit am Lister Institut für die Präventivmedizin zu London beginnen. Selbstverständlich wurde diese Einstellung dank des hohen wissenschaftlichen Ansehens E.s möglich. Das Lister Institut pflegte qualifizierte Gäste, deren Arbeiten in das Interessengebiet des Instituts fielen, aufzunehmen und ihnen seine Mittel zur Verfügung zu stellen. Zum planmäßigen Personal des Instituts gehörte E. doch nicht.
E. wurde auch Mitglied der drei wissenschaftlichen Gesellschaften Großbritanniens - der Physiologischen, Pharmakologischen und Biochemischen und hielt dort viele Vorträge und schrieb Aufsätze. Seine klugen Bemerkungen und Urteile in den Sammlungen wurden immer hoch respektiert. 1937 und 1938 machte E. Reisen nach Ägypten, um im Auftrag des Medizinischen Forschungsrats (Medical Research Council) Pellagra zu erforschen und zu bekämpfen. Er erreichte sehr vielversprechende Ergebnisse. Während seiner zweiten Reise erkrankte E. schwer, so dass seine Gesundheit nie mehr wiederhergestellt werden konnte; auch seine Pellagra-Arbeiten wurden abgebrochen. Trotzdem setzte er seine Arbeiten konzentriert fort.
1939, kurz vor Kriegsausbruch, erhielt die Familie die britische Staatsangehörigkeit, so dass die Internierungswelle, die viele Flüchtlinge aus Deutschland erreichte, sie nicht betraf. E. konnte weiter arbeiten. Ab 1942 und bis zum Lebensende widmete sich E. hauptsächlich den Problemen der Biosynthese der Nikotinsäure und des Nikotinamids in Organismen von Tieren und Menschen. Seine mehrjährigen Forschungen in diesem Bereich, besonders die Entdeckung, dass die Nikotinamidexkretion genetisch kontrolliert wird, erhalten ihre weltweite Anerkennung.
1950, bei der Neubesetzung des Lehrstuhls für Pharmakologie an der Medizinischen Akademie Düsseldorf wurde E., trotz seines Alters auf "primo loco" gestellt, offensichtlich, um das frühere Unrecht wiedergutzumachen. E. war froh und kam Ende 1950 nach Düsseldorf zu Besuch, aber letztendlich lehnte er den Ruf ab. Man ernannte ihn dann zum "Ehrenbürger der Medizinischen Akademie Düsseldorf".
Das wissenschaftliche Werk E.s ist sehr vielseitig. Es umfasst insbesondere bedeutende Beiträge zum Gebiet der Harnbildung und -exkretion, zur Entdeckung der Riboflavine, zur Erforschung des Metabolismus des Nikotinamids bei Tieren, so wie auch zur Erarbeitung experimenteller Methoden in der Physiologie und Pharmakologie, wovon besonders seine Technik der mikroskopischen Untersuchung an lebenden Organismen bekannt war. Kennzeichen seiner Forschungen ist ihr interdisziplinärer Charakter. Von Anfang an verstand E. außerordentlich gut, in Kooperation mit Fachleuten aus anderen Gebieten zusammenzuarbeiten, so mit Röntgenphysikern, Krebsforschern, Anatomen und Lebensmittelexperten.
Etwa 40 von insgesamt nahezu 100 Publikationen E.s fallen in seine Zeit in England, er bewahrte seine Leistungskraft auch während der Emigration. Teilweise erlaubten ihm die Verhältnisse ohne administrative Pflichte zu arbeiten. Andererseits musste sich E. ständig um Unterstützung einiger Stiftungen und um Kooperation mit anderen Laboratorien kümmern, denn eine produktive Arbeit war ja die Bedingung für Subventionen weiterer Forschungen und einfach fürs Leben:
Sein ganzes Vermögen war im Dritten Reich verlorengegangen. Diesen steten Druck ertrug E. mit Würde. Sein unbeugsamer Glaube an die hohe Verantwortung des Menschen und des Forschers war wohl das Zentrum seiner Persönlichkeit.
 
 
Q Institut für Personengeschichte, Bensheim: Biogr. Sammlung, E.; UA Greifswald: Phil. Diss. I-202 (Promotion E.); UA Heidelberg: H-III-852/16, Nr. 19 (Promotion E.); PA 893; PA 3654 (Personalakten E.); Rep. 27, Nr. 271 (Akademische Quästur E.); H-III-582/1 (Dienststelle Pharmakologie); UA Düsseldorf: Bestand 1/2 (Med. Akad.), Nr. 22, Nr. 239 (Lehrstuhl d. Pharmakologie); The Lister Institute of Prevetive Medicine, London: Annual Reports for 1935-1940; Special Collections oft he Bodleian Library, Oxford: MS SPSL 413/7, fols. 289, 292, 293, 297, 298, 302, 304, 308, 309, 319-326, 329-331 (Akten E. im A of The Society for the Protection of Science and Learning); Informationen von Dr. Gabriele Ellinger (Brief vom 13.08.2009).
 
 
(mit K. Auwers) Über spektrochemische Unterscheidung hydroaromatischer Verbindu ngen mit endocyclischer und mit semicyclischer Doppelbindung, in: Liebigs Ann. d. Chemie 387, 1912, 200-239; Über die Verteilung injizierten Cholins in Tierkörper, in: Münchener medizinische Wochenschrift 61, 1914, 2336-2338; Über den Mechanismus d. Methämoglobinbildung durch Acetanilid u. seine Abkömmlinge, in: Zs. für physiologische Chemie 111, 1920, 86-125; Zur Pharmakologie d. Zellatmung, in: ebd. 119, 1922, 11-38; (mit M. Landsberger) Über den Mechanismus d. katalytischen Komponente d. Zellatmung u. ihre Beeinflussung durch Röntgenstrahlen, in: Klinische Wochenschrift 2, 1923, 955-969; Alexander Ellinger (1870-1923), in: Ergebnisse d. Physiologie 23, 1. Abt., 1924, 139-179; Die Absonderung des Harns unter verschiedenen Bedingungen einschließlich ihrer nervösen Beeinflussung u. d. Pharmakologie u. Toxikologie d. Niere, in: Handbuch d. normalen u. pathologischen Physiologie, Bd. IV: Resorption u. Exkretion, 1929, 308-450; Theorien d. Harnabsonderung, in: ebd., 451-509; Über die angebliche Wirkung d. arsenigen Säure, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 161, 1931, 563-572; (mit A. Hirt) Eine Methode zur Beobachtung lebender Organe mit stärksten Vergrößerungen im Luminiszenzlicht (Intravitalmikroskopie), in: E. Abderhaden (Hg.), Handbuch d. biologischen Arbeitsmethoden, Abt. V, Teil 2, 1932, 1753-1764; (mit W. Koschara) Über eine neue Gruppe tierischer Farbstoffe (Lyochrome), in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 66, 1933, 315-317, 808-813, 1411-1414; (mit W. Koschara) The Lyochromes: a new group of animal pigments, in: Nature 133, 1934, 553-558; (Hg.) J. H. Gaddum, Gefässerweiternde Stoffe d. Gewebe, Monographien zur Pharmakologie u. experimentellen Therapie, 1936; (mit A. Hassan u. M. M. Tana) Pellagra in Egypt, in: The Lancet 2, 1937, 755-758; Lyochromes in the kidney. With a note on the quantitative estimation of lyochromes, in: Biochemical Journal, 32, 1938, 376-382; Fluorescence microscopy in biology, in: Biological Reviews 15, 1940, 323-350; The spectrocomparator: an instrument for estimating the concentration of pigments in the presence of other pigments, and for comparing absorption spectra, in: Biochemical Journal 36, 1942, 283-286; The formation of nicotinamide from nicotinic acid by the rat, in: ebd. 42, 1948, 175-181; (mit M. M. Abdel Kader) Nicotinamide metabolism in mammals, in: ebd. 44, 1949, 77-87; (mit M. M. Abdel Kader) Tryptophan and the biosynthesis of nicotinamide, in: ebd. 45, 1949, 276-281; (mit P. Armitage) The inheritance in the rat of the capacity to eliminate nicotinamide methochloride, in: ebd. 53, 1953, 588-596.
 
 
L Poggendorffs Biogr.-liter. Handwörterbuch, Bd. VI, Teil 1, 1936, 655f., Bd. VIIa, Teil 1, 1956, 496f.; Anonym, Philipp E.+, in: The Lancet 2, 1952, 785; W. T. J. Morgan, Prof. Philipp E., in: Nature 171, 1953, 502f.; Obituary Notes: E., P., in: Journal of the Royal Institute of Chemistry 77, 1953, 105; E., P., in: Int. Biogr. Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945, vol. II, Part 1, 1983, p. 260; D. Drüll, E., in: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1802-1932, 1986, 58f.; P. Voswinkel, in: Biographisches Lexikon d. hervorragenden Ärzte d. letzten fünfzig Jahre von Isidor Fischer. Nachträge u. Ergänzungen, Bd. III, 2002, 366; K. Löffelholz, U. Trendelenburg, Verfolgte deutschsprachige Pharmakologen, 2008, 30, 45, 53, 78 (Bild auf d. S. 78).
 
 
B UA Heidelberg: Pos I 00724 (Photo ca. 1917 in Uniform); Photo 1932 in: "Lehrer d. Heilkunde u. ihre Wirkungsstätten. Medizinische Akademie Düsseldorf", Jubiläums-Beilage zur Münchener Medizinischen Wochenschrift 80, 1933, Nr. 4 [Diese Beilage haben nur ausländische Bibliotheken, z.B. Züricher Zentral-Bibliothek].