Fraenkel, Julius Albert, Mediziner
*3.06.1864, Mußbach, isr., ab 10.05.1896 ev., + 22.12.1938, Heidelberg.
V Jakob F. ( 1836-1905), Weinkommissionär; M Emilia (Emma), geb. Deutsch (1838-1880); G Adolph (1861-1863), Halbbruder Wilhelm Emil F. (1880-1952).
∞ 22.10.1896 in Oldenburg Erna Bertha Mathilde Thorade (1873-1968); K 2: Annemarie (1897-1967), Dr., Sozialarbeiterin; Liselotte (1902-1992), verw. Kister, verh. Anschütz, Lehrerin.
1883 VIII Abitur am Gymnasium zu Landau (Pfalz)
1883-1888 Studium Medizin in München (WS 1883/84 - WS 1884/85) u. Straßburg
1889 Volontärassistent an d. Frauenklinik München. Tuberkuloseerkrankung
1889-1890 Aufenthalt in Zürich u. Berlin
1890-1914 Landarzt in Badenweiler (Schwarzwald)
1894 II Algerienreise
1893-1904 Während der Wintersemester Forschungsarbeit im Pharmakologischen Institut d. Univ. Heidelberg
1905 XI-XII Versuche d. intravenösen Strophanthininjektionen bei Herzkranken Patienten in d. Universitätsklinik Straßburg
1906 III Vortrag in d. Mannheimer Firma Boehringer&Söhne über intravenöse Strophanthintherapie. Anfang d. mehrjährigen Zusammenarbeit mit d. Firma.
1914 III Prädikat Professor verliehen durch das Preußische Ministerium
1914-1918 Ärztliche Dienste für Militär; EK II Kl. (1915), Kriegsverdienstkreuz (1916) u.a.
1920 Umsiedlung nach Heidelberg. Beratender Arzt am Tuberkulosekrankenhaus Rohrbach.
1927 VIII Ärztlicher Direktor d. neugegründeten Krankenanstalt Speyerhof.
1928 III o. Honorarprofessor an d. Univ. Heidelberg
1928 V Gründung d. ?Krankenhaus Rohrbach GmbH? mit F. als ärztlichem Direktor.
1933 IV Entlassung aus d. Universität
1933 VI Entlassung aus dem Tuberkulosekrankenhaus Rohrbach u. aus d. Krankenanstalt Speyerhof.
F. wuchs als Einzelkind einer alteingesessenen jüdischen
Familie aus der Pfalz auf. Im kleinen Ort Mußbach geboren,
besuchte er die Lateinschule im nahegelegen Neustadt. Da
Neustadt damals noch kein Gymnasium hatte, wechselte F.
ins Gymnasium zu Landau. Bereits damals hatte er, so er
selbst "den unwiderstehlichen Drang, Arzt zu werden"
(Drings u.a., 2004, S. 23). Nach dem Abitur im Juli/ August
1883 begann F. sein medizinisches Studium in München, wo
ihn besonders der Zoologe Richard Hertwig (1850-1937) und
der Physiologe Carl Voit (1831-1908) beeindruckten. Zum
Ende des WS 1885 bestand F. sein Physikum und leistete
danach die erste Hälfte seines Militärdienstes bei der
bayerischen Feldartillerie in Würzburg (die Pfalz gehörte
damals zu Bayern). Nun folgten die klinischen Semester in
Straßburg, insbesondere unter dem Internisten Adolf
Kußmaul (1822-1902) und dem Pathologen Friedrich v.
Recklinghausen (1833-1910). Als Student immatrikulierte
sich F. in Straßburg für nur drei Semester - vom SS 1886
bis zum SS 1887. Sein medizinisches Staatsexamen
bestand F. im Sommer 1888. Anschließend erfüllte er
die zweite Hälfte seiner Militärpflicht, diesmal in Bayreuth.
1889 trat F. als Volontär in die Frauenklinik München ein.
Mitten in diese hoffnungsvollste Zeit des angehenden Arztes
fiel ein schwerer Schicksalsschlag - seine Erkrankung an
Lungentuberkulose. Dies bedeutete einen tiefen Einschnitt in
sein Leben. Mit Hilfe eines zielbewussten Verhaltens und
nach mehreren Kuraufenthalten konnte F. seinen Zustand
soweit bessern, dass er hoffte, wieder arbeiten zu können.
Jedoch verließ ihn nie mehr die Sorge vor der Bedrohung
seiner Arbeitsfähigkeit. So sollte F. auf manche ehrgeizigen
Pläne verzichten müssen und er ließ sich als Landarzt in
dem damals noch wenig bekannten Schwarzwaldort
Badenweiler nieder: Hier erwartete er einen günstigen
Einfluss des Klimas auf seine Gesundheit. "Sicher dürfte
sein, dass ihm das eigene Krankheitserlebnis für das
Einfühlen in die Seele kranker Menschen viel Wertvolles
mitgegeben hat" (Heubner).
Während der ersten Jahre in Badenweiler errichtete F.,
zunächst in einem gemieteten Haus eine Praxis, die sehr gut
besucht war. Allmählich erwarb sich F. eine große Autorität
in Badenweiler. Nach einigen Jahren ließ er 1894 ein
eigenes Gebäude mit Wohnung, Praxis und Gästezimmern
ausbauen, das nach seiner Heirat unter dem Namen "Villa
Erna" - nach dem Vorname seiner Frau bekannt wurde.
Sein äußerst glückliches Familienleben war sicher eine
Quelle seiner Erfolge. 1903 richtete F. nach seinen Plänen
noch die "Villa Hedwig" ein, wo er bereits in den 90er Jahren
als Hausarzt wirkte. Fast gleichzeitig wurde überdies die
"Villa Paul", etwa zwei Kilometer vom damaligen
Badenweiler entfernt, für Lungenkranke eingerichtet, die
ebenfalls unter der ärztlichen Leitung F.s stand. Überall her
holte F. Assistenten, u. a. den zukünftigen bedeutenden
Pharmakologen Wolfgang Heubner (1877-1957).
Als Arzt verstand es F., zu jedem einzelnen Patienten eine
Einfühlungsebene aufzubauen. Wie ihn einer seiner
berühmten Patienten und Freunden Hermann Hesse
charakterisierte, behandele er "nicht Krankheiten, sondern
Menschen". (Hesse, Haus zum Frieden). Von Hesse stammt
die Bezeichnung F.s als "König von Badenweiler". Nicht
umsonst verlieh ihm 1920 die Stadt das Ehrenbürgerrecht "in
dankbarer Anerkennung seiner langjährigen segensreichen
Wirksamkeit und seiner Verdienste um den Kurort" (Drings u.
a., S. 72).
Während der Saisonmonate war F. von 6 Uhr morgens bis
10 Uhr abends mit seinen Kranken befasst. In der Winterzeit,
wenn es nur wenige Patienten gab, stillte F. seinen
Arbeitsdrang durch wissenschaftliche Forschung. Ab WS
1893/94 widmete er sich, nach Vereinbarung mit den Leitern
des Pharmakologischen Instituts der Universität Heidelberg,
zunächst Waldemar von Schroeder (1850-1898), dann
Rudolf Gottlieb (s dort) der Untersuchung der
pharmakologischen Wirkung der Digitalis-Glukoside - diese
Herzmittel bildeten eines der Hauptobjekte der Straßburger
pharmakologischen Schule.
Mehrjährige gut durchdachte Forschungen in
Tierexperimenten, teilweise aber auch an sich selbst, führten
F. zu der genialen Idee, das wasserlösliche Herzmittel
Strophanthin bei Herzkranken intravenös zu verabreichen.
Mit diesem kühnen Vorschlag, aber auch mit seinen
experimentellen Daten erschien F. im WS 1905/06 in
Straßburg. Damals, so die Erinnerung des berühmten,
bereits emeritierten Nachfolgers Kußmauls, Bernhard
Naunyn (1839-1925), "hatte mich seine ungewöhnliche
Begabung und die vorbildliche Art sehr für ihn
eingenommen". F. konnte den neuen Leiter der
Medizinischen Klinik der Universität Professor Ludolf von
Krehl (1861-1937) überzeugen, einen Versuch zu wagen.
Der Ordinarius schenkte dem Landarzt sein Vertrauen und
gab ihm als Mitarbeiter seinen Assistenten, Oberarzt Georg
Schwartz. Für diese wagemutige Entscheidung blieb F. Krehl
immer dankbar. Aber auch für ihn selbst war der Versuch am
Menschen ein großes Risiko.
Während einiger Wochen im Winter 1905 studierten F. und
Schwartz die Wirkung der intravenösen Verabreichung des
Strophanthins an 25 Patienten mit starker Herzinsuffizienz.
Innerhalb weniger Minuten "vollzieht sich die Umschaltung
des pathologischen Kreislaufes zur Norm", berichtete F. "Die
Raschheit und Stärke der Wirkung [sei] eine Wunderkur" (F.,
1906).
F. war sich vollständig bewusst, welche Bedeutung diese
Ergebnisse hatten. So begann er sofort sich für die
Einführung der intravenösen Strophanthintherapie in die
Medizin einzusetzen - und das in mehrere Richtungen. Sein
erster Schritt war der Kontakt mit der Mannheimer Firma
"Boehringer & Söhne". Dass F. sich eben an diese Firma
wandte, ist ganz verständlich: In allen seinen vorigen
Arbeiten benutzte er ja "Strophanthin-Boehringer". Mitte
März 1906 hielt F. vor der Leitung der Firma einen Vortrag -
mit dem Ziel, die industrielle Herstellung von Strophanthin in
gebrauchsfertigen Ampullen für Injektionen zu veranlassen.
F. konnte die Herren in Mannheim überzeugen, dass sich
das Risiko lohne. In engem Zusammenwirken wurden die
Bedingungen für die effektive Sterilisierung des
Ampulleninhalts und mehrerer anderer wichtiger technischer
Details erarbeitet. Die fruchtbare Zusammenarbeit F.s mit
der "Boehringer" dauerte nahezu drei Jahrzehnte.
Gleichzeitig unternahm F. eine intensive Aufklärungsarbeit,
um die Leitgedanken der neuen Methode einem möglichst
weiten Kreis von Ärzten zu vermitteln. Vom 23.-26. April
1906 fand in München der 23. Kongress für Innere Medizin,
wo F. zum ersten Mal "Über intravenöse
Strophanthintherapie" öffentlich sprach. Bemerkenswert ist,
dass der berühmte Heidelberger Internist Wilhelm Erb (s. dort)
nach seiner Rückkehr aus München folgenden Bericht
gab: "Alles in allem ist in München nichts neues zu Tage
gekommen außer einer therapeutischen Entdeckung
des Dr. F. über das Strophanthin, die außerordentliche
Aussichten eröffnet" (Silló-Seidl, S. 185).
Im September 1906 hielt F. noch einen Vortrag, diesmal in
Badenweiler für die Mitglieder der "Ärztlichen Studienreise".
Nächste Winter setze F. seine Zusammenarbeit mit
Schwartz fort; insgesamt wurden Hundert Injektionen an 46
Kranken durchgeführt und eine ausführliche Mitteilung
darüber publiziert. Gleichzeitig begannen auch andere Ärzte
in Deutschland und im Ausland mit der intravenösen
Strophanthintherapie.
Die ersten Erfolge bedeuteten keinesfalls, dass die
Einführung der neuen Methode einen Siegeszug darstellte.
Es dauerte mehr als zwei Jahrzehnte, bis diese Entwicklung
in einen unbestrittenen Erfolg mündete. Die Anfänge waren
einerseits durch konkurrenzbedingten unwissenschaftlichen
Widerstand, andererseits durch zahlreiche ärztliche Fehler
begleitet, die sogar zu Todesfällen führten. Erst als F. 1927
die Leitung einer medizinischen Anstalt (Speyerhof)
übernahm, richtete er für seine Therapie eine eigene
Werkstatt ein, wo viele Ärzte schließlich eine
ausgesprochene Schulung erhalten konnten.
Mit dem Ausbruch des Kriegs stellte sich der 50jährige Arzt
sofort dem Militär zur Verfügung. In Badenweiler organisierte
er die Behandlung von Verwundeten, in Heidelberg
engagierte sich F., um Fachlazarette für innerlich Erkrankte
einzurichten. In diesen Lazaretten konnten alle zweifelhaften
Fälle durch exakte klinische Beobachtung bearbeitet und
der Grad einer Kriegsverwendungsfähigkeit festgestellt
werden - ein Vorgehen, das bald in der ganzen Militärmedizin
Nachahmung fand. F. wirkte als Chefarzt eines solchen Lazaretts.
Bald wurde er zum Stabsarzt (beratender Internist) des
XIV. Armeekorps. Er bereiste mit einem fahrbaren Röntgengerät
die süddeutschen Heilstätten, um Tuberkulose zu diagnostizieren.
Nach dem Krieg zogen die F.s endgültig nach Heidelberg
um. Hier wirkte F. vorrangig organisatorisch. 1919-1927 war
F. maßgeblich an der Gründung des "Mittelstandssanatorium
Speyerhof" beteiligt (ab August 1932 bekam die Anstalt eine
genauere Bezeichnung "Speyerhof GmbH, gemeinnützige
öffentliche Krankenanstalt"); er wurde deren ärztlicher
Direktor und 2. Geschäftsführer. So gelang es ihm endlich
"der Strophanthintherapie ein Heim zu schaffen", so er selbst
in einem Brief an "Boehringer". F. führte in Speyerhof auch
eine Reihe wissenschaftlicher Fachtagungen durch:
"Strophanthintherapie" (1930), "Krankheitsanfänge bei
chronischen Leiden" (1931), "Weg zur rationellen Therapie"
(1932).
1920 wurde F. beratender Arzt am Tuberkulosekrankenhaus
Rohrbach (später Thoraxklinik). Dieses Krankenhaus stand
1923 vor dem Zusammenbruch, und es ist F. zu verdanken,
dass es nicht geschlossen, sondern weitergeführt wurde.
1928 fand die Gründung der "Krankenhaus Rohrbach
GmbH" statt. Auch hier hatte F. die ärztliche Leitung sowie
den Posten des zweiten Geschäftsführers.
Auf Betreiben des hervorragenden badischen
Hochschulreferenten Victor Schwoerer (s. dort) wurde F.
1928 durch die medizinische Fakultät der Universität zum o.
Honorarprofessor gewählt. Schwoerer strebte damit an, das
Krankenhaus Rohrbach mit der Universität zu verbinden. Als
Honorarprofessor las F. "Ausgewählte Kapitel aus der Klinik
der Tuberkulose" und bot ("seminaristisch") Veranstaltungen
wie "Klinik der Tuberkulose mit besonderer Berücksichtigung
ihrer sozialer Bedeutung und ihrer Behandlung", später
zusätzlich Übungen "Krankheit, Familie und Volksgemeinschaft"
und "Sozial hygienische Übungen ausdem Gebiet der
Sozialversicherung" - diese interdisziplinären Veranstaltungen,
zusammen mit demHygieniker Dr. Max Gundel und mit der
Sozialpolitikerin Marie Baum, waren damals etwas ganz Neues.
Diese vielseitige erfolgreiche Tätigkeit F.s kam zum abrupten
jähen Ende mit der "Machtergreifung" durch den
Nationalsozialisten.
Die letzten fünfeinhalb Jahre des Lebens F.s waren düster.
Die aufgezwungene Muße benutzte er zunächst, um sein
Lebenswerk zusammenzufassen. Ende 1933 erschien, unter
Mitarbeit von seinen Assistenten Rudolf Thauer (1906-1986)
die klassische Monographie über Strophanthintherapie, wo
er auch seine Grundgedanke darstellte, dass nicht nur in
pharmakologischen Forschungen, sondern auch in der
Therapie in Kliniken quantitative und messende Methoden
notwendig sind. Weitere Publikationen - ebenfalls zu diesem
Thema - waren nun nur noch im Ausland möglich. F. hielt
Vorträge über intravenöse Strophanthintherapie in
Cambridge, vor der Britischen Pharmakologischen
Gesellschaft im Juli 1935, in Basel, vor der Basler
Medizinischen Gesellschaft, im November 1935 und zuletzt
in Mailand, vor der Medizinischen Gesellschaft der
Lombardei, im Mai 1938. Er hatte noch Glück, im Juli 1938
nochmals an der Pharmakologentagung in Oxford
teilnehmen zu können. Diese ausländischen Reisen, die die
Firma Boeringer bezahlte, weil F. kein eigenes Einkommen
mehr hatte, bedeuteten für ihn nicht nur das starke
internationale Engagement für sein Lebenswerk,
sondern, was vielleicht das Wichtigste war, sie ermöglichten
ihm ein Schlückchen Freiheit und frischer Luft zu genießen.
Eine Emigration kam jedoch nicht in Frage: Der Familie
fehlten die nötigen Finanzen. Außerdem wurde ihm im
Oktober 1938 der Reisepass genommen. Kurz zuvor, im
September, waren alle Approbationen jüdischer Ärzte
erloschen. Im November folgte die "Kristallnacht". F.s
Krankheiten verschärften sich rasch. Offensichtlich konnte er
alles nicht mehr ertragen.
F. starb am 22. Dezember. 1938. "?Die Erlösung in jedem Sinn",
kommentierte sein Gesinnungsfreund der Theologe Martin
Dibelius (1883-1947). Den Trauergottesdienst hielt F.s
Freund, der evangelische Prälat Hermann Maas (1877-
1970). Selbst nach F.s Tod, der ihn sicher vor noch
Schlimmerem bewahrte, fand unter dem Druck der
Nationalsozialisten ein beschämendes Nachspiel statt:
Obwohl die F.s schon 1932 einen Grab am Bergfriedhof
erworben hatten, wurde seine Bestattung in Heidelberg
verhindert. Erst 1947 konnte sie nachgeholt werden.
Die insgesamt mehr als 60 Veröffentlichungen F.s sind
hauptsächlich zwei Gebieten gewidmet: einerseits
Herzmittel und Heilbehandlung, insbesondere die
Strophanthintherapie, andererseits die Bekämpfung der
Tuberkulose. Außerdem schließen sie die F.s Mitarbeit zur
Einführung des Kodeins in die Medizin ein, sowie die
Arbeiten über das Kurortwesen im Allgemeinen. Sein
Leitgedanke war nicht nur, die wissenschaftlich rigorose
experimentelle Pharmakologie zu verfolgen, sondern diese
auch bis zur praktischen Anwendung auszubauen, so dass
F. als Mitbegründer der klinischen Pharmakologie gilt.
Trotzdem spiegeln alle seine Publikationen nur einen Teil
seiner facettenreichen Tätigkeit wider. Er vereinigte in sich
Eigenschaften eines talentvollen Forschers und eines
gottbegnadeten Arztes, der durch seine großen Patienten
wie H. Hesse, K. Jaspers und Albert Schweizer verewigt ist,
aber auch eines hervorragendenOrganisators, der auch
als Klinikgründer in der Geschichte der Medizin verbleibt.
Q StadtA Mannheim: Nachlass F., Zug. 31/1995, Nr. 1-141;
Kleine Erwerbungen, Nr. 1032; Biographische Sammlung
S1, Nr. 195; UA Heidelberg: PA 912 (Personalakte F.); Rep.
27, Nr. 334 (Akademische Quästur F.).
W Algerische Reiseerinnerungen, in: Münchener med.
Wochenschr. 42, 1895, 778-780; Tonographische
Untersuchungen über Digitaliswirkung, in: Archiv für
experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 40, 1898, 40-52;
Über die Therapie der Lungentuberkulose, in: Münchener
med. Wochenschr. 46, 1899, 789-792, 827-831;
Vergleichende Untersuchungen über die kumulative Wirkung
der Digitaliskörper, in: Archiv für experimentelle Pathologie u.
Pharmakologie 51, 1904, 84-102; Über die Furcht vor
Tuberkulose, in: Deutsche Revue 29, 1904, T. 3, 90-96, 209-
216; Zur Digitalistherapie. Über intravenöse
Strophanthintherapie, in: Verhh. des Kongresses für Innere
Medizin 23, 1906, 257-283; (mit Georg Schwartz) Über
intravenöse Strophanthininjektionen bei Herzkranken, in:
Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 57,
1907, 79-122; Chronische Herzinsuffizienz u. intravenöse
Strophanthintherapie, in: Münchener med. Wochenschr. 59,
1912, 289-292, 371-374; Über hustenstillende Mittel und
über ein neues Kodeinpräparat, in: Münchener med.
Wochenschr. 60,1913, 522-525; Über Lungentuberkulose
vom militärärztlichen Standpunkt aus, in: ebd., 63, 1916,
1109-1111; (mit H. Doll) Die intravenöse Strophanthintherapie u.
ihre Bedeutung für eine prognostische Beurteilung d. chronischen
Herzinsuffizienz, in: Deutsches Archiv für klinische Medizin 143,
1924, 65-86; Zur pathogenetischen Deutung des Röntgenbildes d.
Lunge bei Tuberkulose, in: Klinische Wochenschr. 6, 1927, 810f.;
Das Tuberkulosekrankenhaus u. das Mittelstandssanatorium
Speyerhof in Heidelberg, in: Sozialhygienische Mitteilungen
12, 1928, 76-79; Die Entwicklung d. Digitalistherapie, in:
Therapie d. Gegenwart, 71, 1930, 385-388; (Hg.) Die
Krankheitsanfänge bei chronischen Leiden, 1932; (Hg.) Der
Weg zur rationellen Therapie, 1933; (mit R. Thauer)
Strophanthintherapie. Zugleich ein Beispiel quantitativer
Digitalisanwendung nach pharmakologischen Grundlagen,
1933; Pharmacological aspect of digitalis therapy, in: The
Lancet 229, 1935, 1101-1106; Von der empirischen zur
experimentellen Digitalistherapie, in: Schweizerische med.
Wochenschr. 66, 1936, 434-440.
L Bernhard Naunyn, Erinnerungen, Gedanken u.
Meinungen, 1925, 564f.; Wolfgang Heubner,
A. F., in: H. Maas, G. Radbruch, L. Schneider (Hg.), Den Unvergessenen. Opfer des Wahns 1933 bis1945, 1952, 48-60; Rud. Thauer, A. F. Zum 50. Jahrestag d. Einführung d. intravenösen Strophanthintherapie, in: Die Medizinische, 1956, Nr. 14, 485-487; M. Hedinger A. F. u. seine intravenöse Strophanthintherapie, in: Münchener med. Wochenschr. 99, 1957, 306-309; Georg Weiss (Hg.), A. F. Arzt u. Forscher, 1963, 21964; R. Thauer, A. F. zum 100. Geburtstag, in: Forum cardiologicum 8, 1964, 8-12 (B); H. Hatzig, A. F., d. ?Vater d. Strophanthintherapie?, in: Tribüne, 3, 1964, 983-989; Chronik d. Ärzte Mannheims, 1978, 175, 204 (B), 463; G. Weiss, Warum wurde d. Badearzt A. F. Herztherapeut? In: Zs. für Allgemeinmedizin 54, 1978, 826-833; G. Silló-Seidl, Ärzte ohne Nobelpreis, 1979, 176-191 (B); W. Gosmann, Ein heilseherischer Diagnostiker, Erinnerungen an A. F., in: Deutsches Ärzteblatt (B), 80, 1983, H. 45, 74-77; Chronik d. Ärzte Heidelbergs, 1985, 221-224; D. Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon, 1986, 71; Hans Moser, Landauer Plaudereien. Mitbürger, die wir nicht vergessen sollten, 2. Teil, 1987, 111-117; F. Willig, Zur Erinnerung an A. F., den Wegbereiter u. Mitbegründer d. Klinischen Pharmakologie, in: Arzt u. Krankenhaus 61, 1988, 405-408; H. Schipperges, Ärzte in Heidelberg, 1995, 217-219; Jorg Schadt, D. ?König von Badenweiler?. A. F., in: Momente. Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg, 4/2002, 18-24 (Bilder); P. Drings, J. Thierfelder, B. Weidmann, F. Willig (Hg.) A. F.. Ein Arztleben in Licht u. Schatten, 1864-1938, 2004 (mit Werkverzeichnis u. zahlreichen Bildern).
B vgl. L