Achelis, Johann Daniel, Physiologe, Historiker der Medizin
*7.06.1898, Göttingen. Ev. +12.09.1963 auf dem Schiff bei einer Dienstreise nach den USA, bestattet in Heidelberg.
V Hans A. (1865-1937) Dr. phil., lic. theol., Prof. für Kirchengeschichte.
M Johanna, geb. Noltenius (1872-1953).
G 2; Gustav Adolf (*1901), Kaufmann; Elisabeth (*1912).
∞ 1.09.1934, Wurzen bei Leipzig, Luise Ulla Renate Jässing (1906-1994), med.-technische Assistentin. K 4: Anna Karin (*1935), verh. Wollert; Christine A.(*1936), Dr. med.; Akka A. (*1939), verh. von Lucius; Andrea A. (*1942)
1904 – 1915 Schulbildung in Königsberg (1904-1907) u. Halle. Notabitur im Juni 1915
1915 VI – 1918 XII Kriegs- u. Militärdienst, in Feldartillerie, zunächst beim 55. Regiment in Naumburg, ab Juni 1916 beim 208. Regiment in Frankreich; Verwundung am 13. Febr. 1917; EK I, EK II, Verwundetenabzeichen in Schwarz.
1915 – 1922 Studium Naturwissenschaften an den Universitäten Halle (WS 1915/1916) u. Bonn (SS 1917, WS 1918/1919) u. Medizin an d. Univ. Leipzig (SS 1919-WS 1921/22)
1922 VI 16 Promotion zum Dr. med.; Diss.: „Pflanzt sich d. Erregungsvorgang in einer gleichmäßig narkotisierten Nervenstrecke mit einer konstanten Geschwindigkeit fort?“
1922 VI – 1933 III Assistent am Physiologischen Institut d. Univ. Leipzig
1926 XII Habilitation für das Fach Physiologie mit d. Schrift „Geruchsstudien“; Probevortrag: „Sympathicus u. Zentralnervensystem“
1932 I Ernennung zum außerplanmäßigen a.o. Professor
1933 V Eintritt in die NSDAP; Nr. 3078794
1933 III – 1934 IX Ministerialrat im Reichs- u. Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Erziehung u. Volksbildung, Berlin
1934 X – 1945 IX o. Professor für Physiologie u. Direktor des Physiologischen Instituts an d- Univ. Heidelberg
1937 – 1945 Sekretär d. Math.-Naturwiss. Klasse d. Heidelberger Akad. d. Wiss., 1941-1945 – Vizepräsident
1939 IX – 1945 III Kriegsdienst zunächst als Assistenzarzt, ab April 1940 als Oberarzt, ab August 1941 als Stabsarzt, ab November 1944 als Oberfeldarzt beim Stellvertretenden Generalkommando des XII. Armee-Korps in Wiesbaden, ab Februar 1943 in Heidelberg. Kriegsverdienstkreuz I. u. II. Kl.
1942 VII – 1945 IV Dekan d. medizinischen Fakultät
1950 I – 1963 IX Wissenschaftlicher Mitarbeiter an d. „C. F. Boehringer & Soehne GmbH“, Mannheim; ab 1953 Prokurist u. Leiter d. Abteilung für Medizinische Forschung
Ehrungen: Mitglied d. Heidelberger Akad. d. Wiss. (1935); korr. Mitglied d. Societas Medicorum Fennica Duodecim (1936); Mitglied d. Dt. Akad. d. Naturforscher Leopoldina, Halle (1941).
Die Persönlichkeit und Tätigkeit A.s‘ erwecken zwiespältige Eindrücke: Er war einerseits ein leidenschaftlicher rastlos schaffender Wissenschaftler, , dem bedeutende Beiträge zu Physiologie, Geschichte der Medizin und Pharmakologie gelangen, andererseits – ein ebenso leidenschaftlicher deutscher Nationalist, der insbesondere dem Dritten Reich als Parteimitglied eifrig diente.
In Beidem wurde A. wahrscheinlich bereits im Elternhaus geprägt. Er wurde als Erstling des Kirchenhistorikers Hans A. geboren, der ab 1901 als Professor zunächst in Königsberg, 1907-1916 in Halle, 1916-1918 in Bonn und 1918-1935 in Leipzig tätig war. Diese Städte sollten auch frühe Lebenstationen des jungen A. werden. Seine Schulbildung erhielt er zuerst in Königsberg, dann auf dem Stadtgymnasium Halle. Als 17-jähriger erwarb er im Juni 1915 das „Kriegsreifezeugnis“ (Notabitur), um sich dann sofort als Freiwilliger beim Heer zu melden. Da sein Regiment nicht fern von Halle stationiert war, konnte A. seinem Drang zu studieren folgen und sich für ein Studium der Naturwissenschaften an der Universität immatrikulieren. Es gelang ihm, wenigstens formal, ein Semester dort abzuschließen.
Inzwischen wurde er im Dezember 1915 zum Gefreiten, im März 1916 zum Unteroffizier befördert. Im Juni 1916 wurde A. mit einem neugebildeten Regiment in Frankreich eingesetzt. Hier war er zunächst als Unteroffizier des Beobachtungswagens, dann als Batterieoffizier insbesondere in den Schlachten vor Verdun im Juli-August 1916 und Januar-Februar 1917 beteiligt. Nach einer schweren Verwundung im Februar 1917 hatte A. einen halbjährigen Lazarettaufenthalt in der Chirurgischen Universitätsklinik Bonn und benutzte diese Zeit, soweit möglich, um sein Studium fortzusetzen. Im September 1917 kehrte er zu seinem Regiment zurück und diente im Abteilungsstab.
Ende 1918 wurde A. als Leutnant der Reserve aus dem Militär entlassen und widmete sich dem Studium der Naturwissenschaften in Bonn und ab 1919 der Medizin in Leipzig. Seine vorherigen Studien waren für A. Vorbereitung zum Werdegang als Mediziner. Später nannte A. „entscheidende Erfahrungen“, welche ihn zur Medizin geführt hatten: Dies waren „die Nächte, die ich <…> sechzehnjährig als einzige Nachtwache in einem Saal mit fünfzig schwerverwundeten Franzosen zugebracht habe“ (1935, 416). Im Mai 1920 bestand A. in Leipzig mit besten Noten sein Physikum und im Januar 1922 erhielt er mit „sehr gut“ die ärztliche Approbation.
Gleichzeitig arbeitete er als Volontär am Physiologischen Institut über die folgende Preisaufgabe der Medizinischen Fakultät, die von dem Direktor des Instituts, Professor Siegfried Garten (1871-1923) stammte: „Pflanzt sich der Erregungsvorgang in einer gleichmäßig narkotisierten Nervenstrecke mit einer konstanten Geschwindigkeit fort?“ A. löste diese Aufgabe „in ganz ausgezeichneter Weise“ (UA Leipzig, PA 1242, Bl. 7). Es gelang ihm, sehr große experimentelle Schwierigkeiten zu überwinden und zu beweisen, dass die Erregung nicht mit einer konstanten, sondern mit abnehmender Geschwindigkeit verläuft. Das Ergebnis legte er als Doktorarbeit vor. Im Juni 1922 wurde er zum Dr. med. summa cum laude promoviert und als besoldeter Assistent am Physiologischen Institut eingestellt.
In die Zeit nach seiner Promotion fällt die Erweiterung der Interessen A.s‘ zur Geschichte der Medizin. Vermutlich im Haus seines Vaters lernte A. Karl Sudhof (1853-1938) kennen, vielleicht den bedeutendsten Historiker der Medizin seiner Zeit. Obwohl Sudhof seit 1925 emeritiert war, gab er das „Archiv für Geschichte der Medizin“ heraus und unternahm ein großes Projekt: die Herausgabe von Sämtlichen Werken von Paracelsus, dessen Schriften er seit Jahrzehnten sammelte und studierte. Ihm verdankte A. seinen Einstieg in die Paracelsus-Studien, denen er lebenslang treu blieb. A. kontaktierte auch den Nachfolger Sudhofs Henry Ernest Sigerist (1891-1957). Dieser charakterisierte A. folgendermaßen (Juli 1926): „Ich habe selten einen so universell gebildeten Menschen getroffen, der redlich bestrebt ist, das Gesamtgebiet der Medizin zu überblicken, der die Mühe nicht scheut, sich mit den Grundfragen der Heilkunde auseinanderzusetzen und der gleichzeitig auch in den Geistwissenschaften bewandert ist“ (UA Leipzig, PA 1242, Bl. 14f.). Der historische Hintergrund ist auch charakteristisch für die physiologischen Arbeiten A.s‘.
1923 starb sein Doktorvater Garten. Dessen Nachfolger, Martin Gildemeister (1876-1943), bearbeitete hauptsächlich die Sinnesphysiologie und machte A. auf dieses Gebiet aufmerksam.
A. wandte sich den neuen Problemen als selbständig denkender Forscher zu: Ende 1924 publizierte er eine wesentliche theoretische Arbeit „Der Schmerz“, die einen neuen Ansatz zur Sinnesphysiologie bedeutete. Hier verließ A. zum ersten Mal die traditionellen Grenzen der Reiz-Reaktion-Physiologie und bewies, dass es keinen besonderen „Schmerzsinn“ gibt, sondern dass es sich eher um komplexe Empfindung handele, wobei das Zentralnervensystem eine große Rolle spiele. Mit dieser Arbeit kam A. zu einer neuen physiologischen Betrachtungsweise, die er dann viele Jahre weiterentwickelte. Sie basierte auf der Grundidee des Zusammenwirkens von vegetativen und von Gehirn-Prozessen.
Sein nächstes Werk auf dem Gebiet der Sinnesphysiologie, „Geruchsstudien“, legte A. im Juli 1926 als Habilitationsschrift vor. Er zeigte, dass hier die klassische Reiz-Empfindung-Analyse unbrauchbar sei und dass „ein Geruch und eine ganze Anzahl von organisch bedingten und psychischen Verhaltungsweisen des Menschen“ „in jedem Geruchserlebnis in unlösbarer Verschmelzung enthalten sind“ (1929, Geruchsstudien, 337). Mit seiner Arbeit demonstrierte A. dass „der psychologische Ansatz geeignet ist, physiologische Grundfragen in neuer Weise zu betrachten und damit wesentlich zu fördern“ (ebd.). So trat A. in das „Grenzland zwischen Natur- und Geisteswissenschaften“, wie Gildemeister in seinem sehr positiven Gutachten betonte (UA Leipzig, PA 1242, Bl. 7). Der zweite Gutachter, der Ordinarius für Psychologie Felix Krueger (1874-1948), schloss seine Betrachtungen mit den Worten: „Der Verfasser denkt in hohem Maße unabhängig von Autoritäten und herrschenden Gewohnheiten. <…> Seine ganze Persönlichkeit verspricht entschieden einen tüchtigen, erfolgreichen Forscher und Lehrer“ (ebd., Bl. 11).
Mit der Habilitation wurde das wichtige Ziel der akademischen Karriere erreicht, und A. erweiterte seine Tätigkeit auf das Gebiet der Geschichte der Medizin. Bereits 1927 proklamierte A.: „Die Medizingeschichte soll ihre Existenzberechtigung beweisen, indem sie praktisch wird, sie soll dem vielfach verworrenen Suchen unserer Zeit Ziel und Richtung geben, indem sie die Gegenwart in ihre geistesgeschichtliche Bedingtheit auflöst und aus der Geschichte heraus, wenn nicht neue Wege, so doch mögliche Richtungen der Entwicklung aufweist“ (1927, 187). Im Sommersemester 1927 war A. als Assistent bei Sigerist tätig und las in dessen Auftrag eine Vorlesung zur Geschichte der Medizin: „Die Physiologie und Psychologie von C. G. Carus“ (UA Leipzig, PA 1242, Bl. 20). 1928 gab A. das wichtige Werk Paracelsus‘ „Über Krankheit und gesundes Leben“ heraus, wobei er einen gedankenkenreichen Einführungsartikel und ausführliche Kommentare verfasste.
Zugleich arbeitete A. intensiv im Physiologischen Institut. In die Leipziger Zeit fällt das sehr bedeutende Ergebnis seiner experimentellen Forschungen, dass die Messwerte der Erregbarkeit von Nerven sich durch Prozesse im zentralen Nervensystem verändert lassen. Diese Erscheinung, die A. als „Umstimmung“ bezeichnete, bildete den Ausgangspunkt zum physiologischen Ansatz zur psychosomatischen Medizin. 1929 formulierte er seinen Begriff des Organismus vom Standpunkt der Physiologie in einem Vortrag der Leipziger Universitätswoche: „Ein Organismus ist nicht eine gleichsam nachträgliche Verknüpfung einer Summe von Organen, sondern ein Ineinander von Funktionen, die in sehr verschiedener Weise durch Organe repräsentiert sind“ (1930; 57).
Der Direktor des Instituts, Gildemeister, schätzte A. hoch und veranlasste Ende 1931 eine frühzeitige, nach fünf (anstatt üblichen sechs) Jahren nach der Habilitation, Erteilung eines Professorentitels für A.. Im Januar 1932 ernannte ihn das sächsische Kultusministerium zum außerplanmäßigen a.o. Professor für Physiologie. Am 11. Mai hielt er seine Antrittsvorlesung „Über Pathologische Physiologie“. Anschließend übernahm A. vertretungsweise den Posten des Direktors des Instituts für Geschichte der Medizin.
Seine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit unterbrach A. freiwillig zugunsten der Politik. Seit seinen Studentenjahren war A. politisch engagiert, und zwar konservativ-deutschnational. Er nahm an Straßenkämpfen in Leipzig teil, vor Allem auf Seiten der Aufständischen während des Kapp-Putsches im März 1920. Ende 1920 trat er der sog. Organisation Escherich, Abteilung Sachsen-West, bei; er gehörte dieser rechtradikalen Organisation an bis zu ihrer Auflösung Ende 1921. Eine psychologisch interessante Einzelheit: Der ursprüngliche Rufname A.s‘ war Daniel. Ab 1922 begann er sich Johann Daniel, mit dem christlichen „Johann“ zu nennen.
Später war A. von der „Bewegung“ begeistert und beteiligte sich 1931-1932 im NS-Studentenbund. Dass er ab Mai 1933 Mitglied der NSDAP wurde, sieht als bewusster und konsequenter Schritt aus. Noch als Parteianwärter, im März 1933, vereinbarte A. seine Einstellung am Reichserziehungsministerium. Die Universität, die A. nicht verlieren wollte, formalisierte dessen Abwesenheit als Beurlaubung. Dies half nicht: A. verließ Leipzig für immer. Vom März 1933 (offiziell ab 1. April) wurde er Personalreferent der Universitäten. Von November 1933 bis April 1934 leitete A. die ganze Hochschulabteilung, ab 1934 „Amt für Wissenschaft“ genannt. Bis September 1934 war A. eifrig mit Entlassungen nicht arischer und politisch verdächtiger Professoren und Dozenten aus preußischen Universitäten befasst. Es war gerade die Zeit, als die „Gleichschaltung“ und das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ besonders intensiv durchgeführt wurden. Mit guten Gründen wurde A. später als „der Architekt der ‚Säuberung‘ der deutschen Hochschulen“ bezeichnet (Heiber, 1991, 392).
In einem Artikel über A. wird behauptet: Da A. in Berlin nicht gut genug die Parteilinie befolgte, „wurde er in die Universität abgeschoben. Heidelberg wurde für den Abtrünnigen ein Zufluchtsort“ (Kramer, 1973, 1355). Es ist kaum möglich, dies zu überprüfen. A. selbst schrieb in einem Personalbogen vom Oktober 1935, dass es sich um „akademische Ferien“ handelte (UA Heidelberg, PA 3098).
So oder so kam A. im Oktober 1934 nach Heidelberg auf das frei gewordene Ordinariat für Physiologie. In der Vorschlagsliste der Medizinischen Fakultät für die Neubesetzung des Lehrstuhls vom 28. Juni 1934 stand A. „vor allen anderen Physiologen an 1. Stelle, weil er der einzige Physiologe ist, der ausschließlich Physiologie des Menschen getrieben hat <…> Seine wissenschaftlichen und menschlichen Fähigkeiten stehen so außer Zweifel, dass hierüber gar nichts gesagt werden braucht. Seine Berufung bedeutet eine besonders wertvolle Bereicherung der Heidelberger Fakultät“ (UA Heidelberg, H-III-584/1).
Am 10.Oktober 1934 ernannte das badische Kultusministerium A., mit Wirkung ab 1. September 1934, zum o. Professor und Direktor des Physiologischen Instituts der Universität, allerdings als Beamten auf Widerruf. (Zum Beamten auf Lebenszeit wurde er erst Juli 1944). Sofort wurde er auch der stellvertretende Dekan der medizinischen Fakultät und hatte diese Position bis 1942 inne, als er Dekan wurde.
Er las die Hauptvorlesung über die „Physiologie des Menschen“ und leitete Übungen und Laborarbeiten. Über den Unterricht der Medizin hatte A. eigene Vorstellungen. Seine Hauptidee war, dass die zukünftigen Ärzte ihre Bekanntschaft mit der Klinik nicht erst nach dem Physikum, sondern ab dem ersten Semester machen sollten.
1935 veröffentlichte A. in der nationalsozialistischen Zeitschrift „Volk im Werden“ einen Artikel über die medizinische Ausbildung, wo er von Anfang an erklärte, „dass durch die nationalsozialistische Revolution für die Erziehungsaufgabe eine neue Lage geschaffen ist“ (1935, 409). Der Artikel enthält viele sachliche und vernünftige Betrachtungen und Fragestellungen, schließt aber mit solchen Passagen: „… man [will] nicht gute Ärzte schlechthin erziehen, sondern nationalsozialistische Ärzte“. „Im Ganzen wird <…> die politische Erziehung, soweit sie im Rahmen der Vorlesungen und Übungen an der Universität zu leisten ist, zu geben sein durch die innere Haltung, aus der der Unterricht lebt. Das Politische muss die Berufsausbildung durchdringen und darf nicht nur außerhalb des Hörsaals existieren“ (ebd., 421).
Später wurde die Tätigkeit A.s‘ von der Fakultätskommission für Entnazifizierung 1946 so zusammengefasst: „Wir verkennen nicht, dass er bei seiner Amtstätigkeit vielfach die Interessen der Fakultät und Universität mit Erfolg vertreten hat, doch ist nicht zu bezweifeln, dass er dem sogenannten nationalsozialistischen Führerkreis der Fakultät angehörte“ (UA Heidelberg, PA 805).
Im Februar 1935 wählte die Heidelberger Akademie der Wissenschaften A. zum o. Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. Obwohl seine wissenschaftliche Qualifikation unbestritten war, wurde hier (wie auch in mehreren anderen Fällen) entscheidend, dass die Akademie Fühlung mit den neuen Machthabern aufzunehmen versuchte. Bald rückte A. in die führende Position der Akademie – 1937-1943 als Sekretär der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse und 1941 als Vizepräsident. „A. sollte zum Motor der Selbstgleichschaltung in der Klasse und in der Akademie werden“ (Wennemuth, 1995, 115). In seinem Bericht über die Geschäftsjahre 1936-1938 im Mai 1938 betonte A. „eine besondere Bedeutung“ dieser Jahre, „als sich in ihnen die Stellung der Akademie im Staat und in der Öffentlichkeit grundsätzlich geändert hat“ (1938, Bericht, 19).
Es mag sein, dass A. nicht ein solch glühender Nationalsozialist wie sein Fakultätskollege Carl Schneider (s. dort) war, aber seine Treue gegenüber dem Regime steht außer Zweifel. Besonders in einer Hinsicht war er der NS-Politik aufrichtig zugewandt, und zwar in der „Judenfrage“. Vermutlich wurde er bereits im Elternhaus recht antisemitisch geprägt und in Heidelberg, besonders in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, strebte er an, die „nicht arischen“ Mitglieder auszuschließen. Eine Episode spricht dafür: Am Vorabend der akademischen Gesamtsitzung vom 22. Februar 1936 erklärte A., zusammen mit den anderen NS-Mitgliedern, „dass sie der heutigen Sitzung nicht beiwohnen wollten, weil sie als Angehörige der NSDAP sich nicht der Möglichkeit aussetzen könnten, hier mit Juden zusammenzutreffen“ (Wennemuth, 1994, 406).
In Heidelberg setzte A. hauptsächlich seine physiologischen Forschungen fort, wie er sie in Leipzig durchgeführt hatte, erschloss aber auch einige neue Arbeitsrichtungen, so über die Ernährungsphysiologie. Das bedeutendste Ergebnis dieser Zeit war ein neuer Ansatz zur Theorie der Schmerzen, der eine Weiterentwicklung der in Leipzig begonnenen Arbeit bildete. Er wurde in zwei Vorträgen – vor der 61. Wanderversammlung der Südwestdeutschen Neurologen und Psychiater im Juli 1936 in Baden-Baden und vor der 14. Tagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft im September 1936 in Gießen, sowie in zwei Artikeln, 1936 und 1939, dargestellt. Auch hier ging A. aus von seinem Grundgedanken über die Rolle des Gehirns bei der Verarbeitung von Nachrichten und in der Beeinflussung vegetativer Prozesse und entwickelte seine erste Arbeit zum Thema (1925) weiter. Aufgrund der Betrachtung vieler vorhandener Tatsachen kam A. zum Schluss, „Auslösungshypothese“ genannt, dass der Schmerz nicht eine Sinnempfindung sei, „sondern das Erlebnis einer Störung, bei dem sich der Organismus nicht mehr konstant rezeptiv verhält, sondern bereits (in einer ungeordneten Form) reagiert und antwortet“ (1936, Die Physiologie des Schmerzens, 568).
Auch in Heidelberg pflegte A. die Medizingeschichte. An der Universität hatte er ab 1937 den entsprechenden Lehrauftrag und las eine Stunde pro Woche über die Geschichte der Medizin. Er hielt auch als „dringend erforderlich“ die „Errichtung eines Instituts für Geschichte der Medizin“ für den Ausbau der Medizinischen Fakultät (UA Heidelberg, H-III-650/1, Brief an den Dekan vom 14.01.1941). In der Akademie kümmerte er sich um den Aufbau einer medizinhistorischen Bibliothek; die damalige Sammlung bildete einen großen Teil des Bestandes der heutigen Bibliothek des Instituts der Geschichte der Medizin und Ethik der Universität Heidelberg. A. bemühte sich auch, „ein Forschungsinstitut für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften“ im Rahmen der Akademie einzurichten und erhielt eine prinzipielle Genehmigung des Kultusministeriums in Karlsruhe (UA Heidelberg, HAW, Brief A.s‘ vom 25.05.1942). Der Kriegsverlauf machte dies jedoch unmöglich. Das Institut und der Lehrstuhl für die Geschichte der Medizin wurden an der Universität erst 1961 etabliert.
Nach Kriegsausbruch wurde A. sofort zum Militärdienst einberufen, nämlich als Arzt beim Stellvertretenden Generalkommando des XII. Armee-Korps in Wiesbaden. Der Versuch der Universität, A. als U.K. zurückzustellen, traf auf Ablehnung, da A. „als Kriegs-Referent <…> beim Korpsarzt unentbehrlich ist“ (UA Heidelberg, PA 3097). Jedoch erlaubten die Militärbehörden das Pendeln, um A. Universitätsvorlesungen zu ermöglichen. So führte A. ein „doppeltes Leben“ zwischen Wiesbaden und Heidelberg, wie er in einem Brief vom 23.6.1942 schrieb (UA Heidelberg, K IV/2-41/2a). Erst im Februar 1943 wurde A. an eine Heidelberger Dienststelle versetzt. Dass sein Militärdienst erfolgreich verlief, ist aus einer stetigebn Beförderung zu ersehen (zunächst Assistenzarzt, wurde er 1940 zum Oberarzt, 1941 zum Stabsarzt und 1944 zum Oberfeldarzt befördert), aber auch aus den Auszeichnungen – Kriegsverdienstkreuz II. und I. Klasse im Mai 1942 bzw. im Februar 1943. Über die Arbeiten, die er für das Militär durchführte, gibt es nur die fragmentarischen Hinweise, dass es sich um Anpassung des Menschen an Extrembedingungen von großen Höhe und Hitze handelte. Das Physiologische Institut erhielt dafür einige Forschungsaufträge der Luftwaffe. Es ist auch bekannt, dass A. im April 1944 für eine Woche zum U-Boot-Medizin-Forschungsinstitut in Frankreich abkommandiert wurde.
Ende März 1945, als amerikanische Truppen sich Heidelberg näherten, unternahm A. als Dekan der medizinischen Fakultät, zusammen mit anderen Sanitätsoffizieren, eine Parlamentärfahrt zu den Amerikanern, um über die Schonung der mit 8000 Verwundeten belegten Lazarette zu verhandeln. Bei der Rückfahrt wurde A. in der rechter Hand durch einen Granatsplitter verletzt (Es blieb unklar, ob dieser Granatenangriff von Deutschen oder von Amerikanern stammte).
Noch im April 1945 präsentierte sich A. als Dekan, ab Mai musste er aber seinen Posten dem unbelasteten Chirurgen K. H. Bauer (1899-1978) übergeben. Als Direktor des Physiologischen Instituts beschäftigte er sich weiter mit Vorbereitungen zur Wiedereröffnung der Universität und der medizinischen Fakultät – bis er Anfang September aufgrund seiner Berliner Tätigkeit verhaftet wurde. Im Oktober kam er wieder frei, wurde aber gleichzeitig aus der Universität entlassen. In der Heidelberger Akademie der Wissenschaften war er bis Ende 1945 im internen Geschäftsbetrieb nicht zu ersetzen: Er besaß „als einziger die nötigen Sach- und Detailkenntnisse der Interna“ (Wennemuth, 1994, 545). Ab Ende 1945 wurde A. jedoch zum „ruhenden Mitglied“ der Akademie. Er wurde „neugewählt“ erst im Dezember 1952, nahm aber an ihren Tätigkeiten kaum mehr teil.
Die Spruchkammer in Heidelberg hatte A. im April 1947 ganz mild als Mitläufer eingestuft, und im August desselben Jahrs wurde diese Entscheidung aufgehoben, da A. aufgrund seiner Kriegsbeschädigung der Amnestie-Verordnung genügte. Trotzdem weigerten sich Universität und Kultusministerium, die Professur für A. wieder herzustellen. „Meine wirtschaftliche Lage ist sehr schwierig“, klagte A. im Brief an das Kultusministerium vom 22.6.1949 (UA Heidelberg, PA 3099). Vielleicht konnte A. nun ein wenig am eigenen Leib erfahren und verstehen, welche Leiden er seinerzeit vielen Menschen zugefügt hatte. Letztendlich verlor er die Hoffnung, an die Universität zurückzukehren und sah sich gezwungen, in die Industrie zu gehen. Er bewarb sich Mitte 1950 bei der Firma „Boehringer“, Mannheim.
Trotz seiner braunen Vergangenheit wurde er eingestellt und mit der Leitung der damaligen „Medizinischen Entwicklungsabteilung“ betraut. A. baute diese zu einer wirklichen „Medizinischen Forschungsabteilung“ aus, indem er zunächst ein Pharmakologisches Laboratorium eingerichtete und eine enge Zusammenarbeit von Chemikern, Pharmakologen und Klinikern organisierte, wie man sie früher in diesem Ausmaß nicht gekannt hatte. Dies bedeutete eine neue Phase bei der Entwicklung moderner Arzneimittel durch „Boehringer“. Insbesondere sind Arbeiten bekannt über ein neues orales Diabetesmittel für perorale Anwendung und über Alkaloide aus Rauwolfia, die ebenso gegen Hypertonie, wie auch in der Psychiatrie einsetzbar waren.
Die 13 Jahre A.s‘ bei der „Boehringer“ waren also durch neue organisatorische und wissenschaftliche Leistungen gekennzeichnet. Seine Tätigkeit „hat entscheidend dazu beigetragen, dass die <…> Firma nach den schweren Jahren der Kriegs- und Nachkriegszeit erneut hohes Ansehen als Herstellerin fortschriftlicher und gründlich erprobter Arzneimittel gewann und heute als eine der führender pharmazeutischen Werke gilt“ (Anonym, 1963, Zum 65. Geburtstag…, 514).
Ein nicht gewöhnliches Unternehmen A.s‘ war die Organisation und Durchführung in den Jahren 1960, 1961 und 1962 der „Sternbacher Gespräche“, der internen Symposien mit einer begrenzten Zahl – etwa ein Dutzend, um eine echte Gesprächsrunde zu ermöglichen – von bedeutenden Psychiatern, Psychologen, Verhaltensforscher und Pharmakologen zur Besprechung der Grundlagenprobleme der Pharmakologie in der Psychiatrie.
Bei seiner geschickten Führung der Diskussionen zielte A. nicht darauf ab, „die beiden konträren Standpunkte“, d. h. psychiatrisch-anthropologischen und rein naturwissenschaftlich-physiologischen, „unter einen Hut zu bringen“ (1963, 81). Er strebte aber eine Annäherung von beiden an, weil „man hier mit absoluter Anerkennung und absoluter Verdammung der einen oder anderen Position nicht weiter kommt“ (ebd.). Die weitere Entwicklung der Psychopharmakologie rechtfertigte seine Einstellung. Die ersten zwei Bände der „Sternbacher Gespräche“ gab A. selbst heraus, der dritte Band erschien postum: A. starb unerwartet während seiner Dienstreise in die USA. Nach vier Wochen wurde er in Heidelberg bestattet.
Das literarische Erbe A.s‘, insgesamt etwa 40 Publikationen, ist nicht umfangreich. Sein Lebenswerk ist aber vielseitig. Das allgemeinste und bedeutendste Ergebnis seiner Forschungen als Physiologe war die Entwicklung des physiologischen Ansatzes zur psychosomatischen Medizin und damit ein bedeutender Beitrag zu derer allgemeinen Etablierung. Weiter stammen von A. wichtige Beiträge zur Geschichte der Medizin. Seine Paracelsus-Studien haben ihren Wert noch heute. Dazu kommt auch, dass es A. war, der zur Etablierung der Medizingeschichte als selbständiges Unterrichts- und Forschungsfach in Heidelberg als Wegbereiter entscheidend beigetragen hatte. Drittens gebührt A. das Verdienst der Neuentwicklung der Forschungsarbeiten bei der pharmakologischen Firma Boehringer Mannheim.
Was A. Zeit seines Lebens tat, machte er gründlich und mit voller Hingabe – seien es Wissenschaft, Militärdienst, Unterricht oder organisatorische Tätigkeit. Es ist zu bedauern, dass viel Energie und Fähigkeiten dieses talentvollen Menschen für falsche Dinge vergeudet wurden. Seine Leistungen in der Physiologie, Medizingeschichte und pharmakologischen Industrie schaffen ihm aber einen bleibenden Ort in der Geschichte der Medizin Deutschlands.
Q UA Leipzig: PA 1242, Personalakte A.; Rep. 01/08/199, Bd. 09, Anstellung und Entlassung außerordentlicher Professoren, 1932; UA Heidelberg: PA 805, PA 3097, PA 3098, PA 3099 (Personalakten A.); Rep 27, Nr. 6 (Akademische Quästur A.); B-7397 (Lehrstuhl d. Physiologie); K-IV/2-41, Nr. 1-5 (Korrespondenz d. med. Fak.); H-III-650/1 (Physiologisches Institut 1935-1955); H-III-584/1 (Professur für Physiologie); HAW-52 (Akte A. in d. Heidelberger Akademie d. Wiss.); HAW-545 (Korrespondenz A. – Panzer, 1937-1945); HAW-667, -807. -886-888, -906 (Verschiedene Angelegenheiten, u.a. Vorträge u. Publikationen); Friedrich Engelhorn-Archiv, Mannheim: S 11/08, Chronik d. C. F. Boehringer & Söhne GmbH, Mannheim-Waldhof [1959] (Typoskript); (ohne Signatur) 130 Jahre Boehringer Mannheim. Chronik 1859-1989 (Typoskript); Auskünfte aus dem: UA Bonn vom 18.04.2017; UA Halle vom 24.04.
W Pflanzt sich d. Erregungsvorgang in einer gleichmäßig narkotisierten Nervenstrecke mit einer konstanten Geschwindigkeit fort?, in: Zs. für Biologie 76, 1922, 315-347; Der Schmerz, in: Zs. für Sinnesphysiologie 56, 1925, 31-68; Bemerkungen zu Aschners Paracelsusübersetzung, in: Archiv für Geschichte d. Medizin 19, 1927, 187-196; (mit H. Rothe) Über den Einfluß d. Hautbestrahlung mit ultraviolettem Licht auf den sensiblen Nerven, in: Archiv für die gesamte Physiologie 218, 1928, 427-436; Über die Umstimmung des peripheren motorischen Nerven, ebd. 219, 1928, 411-425; (Herausgeber u. Verfasser des Einführungsartikels u. des Kommentars) Paracelsus Volumen Paramirum (Von Krankheit u. gesundem Leben), 1928;
Geruchsstudien, in: Archiv für die gesamte Psychologie 71, 1929, 273-338 (Habilitationsschrift);
Der ärztliche Begriff des Organismus, in: Philosophische Grenzfragen d. Medizin, 1930 (Vorträge des Instituts für Geschichte d. Medizin an d. Univ. Leipzig, Bd. 3), 51-63;
Schwellenbestimmung an Froschnerven mit Wechselströmen niedriger Frequenz, in: Archiv für die gesamte Physiologie 224, 1930, 217-229; (mit J. Merkulow) Die elektrische Erregbarkeit des menschlichen Auges während d. Dunkeladaptation, in: Zs. für Sinnesphysiologie 60, 1930, 95-125; Über sensible Umstimmung, in: Berichte über die Verhandlungen d. Sächsischen Akad. d. Wiss. zu Leipzig, mathematisch.physische Kl. 28, 1930, 145-149; Über Umstimmung d. Sensibilität, in: Archiv für die gesamte Physiologie 226, 1931, 212-238; Zur Physiologie d. Chronaxie, in: Zentralblatt für die gesamte Neurologie u. Psychiatrie 60, 1931, 536-549; Über Umstimmungen des Nervensystems, in: Verhandlungen d. Deutschen Ges. für innere Medizin 43, 1931, 39-42; Über die Polarisationskapazität („Permeabilität“) des Skelettmuskels bei indirekter Reizung, in: Archiv für die gesamte Physiologie 230, 1932, 412-422; Klinische Bemerkungen zur Chronaxiebestimmung am Menschen, in: Deutsche Zs. für Nervenheilkunde 130, 1933, 227-247; (mit H. Büssow) Über die elektrische Erregbarkeit dystrophischer Muskeln, in: Deutsches Archiv für klinische Medizin 174, 1933, 518-526; Zur medizinischen Ausbildung, in: Volk im Werden 3, 1935, 409-421; Über den medizinischen Unterricht, in: Volksgemeinschaft 6, 1936, Nr. 176 (Festausgabe); Die Physiologie d. Schmerzen, in: Nervenarzt 9, 1936, 559-568; Die Ernährungsphysiologie des 17. Jahrhunderts, in: Sitzungsberichte d. Heidelberger Akademie d. Wissenschaften, Math.-naturwiss. Kl. Jg. 1938, 3. Abh., 1-22; Über die Syphilisschriften Teophrasts von Hohenheim, ebd., 9. Abh., 1-42; Bericht über die Geschäftsjahre 1936/38, in: Jahresheft d. Heidelberger Akad. d. Wissenschaften 1936/1940, 19-32; Zur Physiologie des Zentralnervensystems, in: Hippokrates 10, 1939, 483-486; (mit H. Nothdurft) Über Ernährung u. motorische Aktivität, in: Archiv für die gesamte Physiologie 241, 1939, 651-673; Untersuchungen über die Hautsensibilität. Zur Theorie des Schmerzens, ebd. 242, 1939, 644-664; Die Überwindung d. Alchemie in d. paracelsischen Medizin, in: Sitzungsberichte d. Heidelberger Akademie d. Wissenschaften, Math.-naturwiss. Kl. Jg. 1942, 3. Abh., 1-34; Stoffwechselprobleme, in: Klinische Wochenschrift 23, 1944, 215-221; (mit G. Kroneberg) Raupin, ein neues Alkaloid aus Rauwolfia serpentina. Pharmakologische Prüfung, in: Naturwissenschaften 40, 1953, 342; (mit G. Kroneberg), Neue Alkaloide aus Rauwolfia Serpentina. Pharmakologische Wirkungen, ebd., 625; (mit K. Hardebeck) Über eine neue blutzuckersenkende Substanz, in: Deutsche med. Wochenschrift 80, 1955, 1452-1455;
(mit E. Haack u. K. Hardebeck) Über neue blutzuckersenkende Substanzen, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 228, 1956, 163-165; (mit G. Kroneberg) Kumulation u. Wirkungsdauer von Digitalis-Glykosiden, ebd. 236, 1959, 234-236. (Hg., mit H. v. Ditfurth), Befinden u. Verhalten. Verhaltensphysiologische u. anthropologische Grundlagen d. Psychopharmakologie, 1961; (Hg., mit H. v. Ditfurth), Anthropologische u. naturwissenschaftliche Grundlagen d. Pharmako-Psychiatrie, 1963; (mit Th. Scholibo) Probleme d. Pharmakopsychiatrie, 1966.
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K. Krämer, In memoriam J. D. A. (1898-1963), in: Arzneimittel-Forschung 23, 1973, 1355-1357
(B); Birgit Vezina, Die „Gleichschaltung“ d. Univ. Heidelberg im Zuge d. nationalsozialistischen Machtergreifung, 1982, 160; Chronik d. Ärzte Heidelbergs, 1985, 120, (B S. 149); E. P. Fischer, Wissenschaft für den Markt: Die Geschichte des forschenden Unternehmens Boehringer Mannheim, 1991, 184-187, 236-239, 253-255, 462; Helmut Heiber, Universität unterm Hakenkreuz, Teil I, 1991, 53, 392; Teil II, Bd. 1, 1992, 444f., 456f., Bd.2, 1994, 303; Udo Wennemuth, Wissenschaftsorganisation u. Wissenschaftsförderung in Baden: Die Heidelberger Akademie d. Wissenschaften 1909-1949, 1994, 374-380, 402-406, 418-425, 544f.; Ders., Die Heidelberger Akademie d. Wissenschaften im Dritten Reich, in: Acta historica Leopoldina Nr. 22, 1995, 113-132; Rüdiger vom Bruch, Brigitte Kaderas (Hg.), Wissenschaften u. Wissenschaftspolitik … im Deutschland des 20. Jahrhunderts, 2002, 207f.; Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich, 2003, 10; Michael Grüttner, Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, 2004, 13; W. U. Eckart, V. Sellin, E. Wolgast (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, 2006, 647-649, 673-693; D. Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon, 1933-1986, 2009, 73f.; Matthis Krischel u.a. (Hg.) Medizinische Fachgesellschaften im Nationalsozialismus, 2016, 58.
B Fotos UA Heidelberg: Pos I, Nr 00009, 00010, 00011, 00759. Vgl. L