Volhard, Franz, Internist
2.05.1872, München, ev., + 24.05.1950, Frankfurt/M
V Jakob V. (1834-1910), Chemiker;
M Josephine, geb. Backofen (1842-1935);
G Cornelie (1868-1952), Theodore (1869-1947), Chemiker, Justus (1869-1947), Hans (1873-1940), Jenny (1876-1954), Karl (1879-1954), Ingenieur für Elektrotechnik;
∞ 14.04.1899 in (?) Else Toennis (1872-1949);
K Ewald (1900-1945), Ethnologe; Hans (1901-1975); Ernst (1902-1981), Mediziner; Adelheid, verh. Klingmüller (1904-); Marianne, verh. Vogel (1906-1964); Doris, verh. Schierenberg (1908-); Klaus Jakob (1911-1993), Mediziner; Rolf (1913-1962), Architekt; Dietrich (Dieter) Franz (1914-), Mediziner; Gisela, verh. Hessenberg (1917-
1879-1882 Besuch d. Volksschule in Erlangen
1882-1892 Besuch d. Gymnasien in Halle, Abschluss d.
"Schulpforta"
1892-1894 Studium d. Naturwissenschaften an d. Univ. Bonn;
ärztliches Vorexamen ebd.
1894 Halbjähriger Militärdienst im Magdeburger Füsilier
Reg.
1894-1897 Studium d. Medizin an den Universitäten
Straßburg (WS 1884/85, SS 1895) u. Halle
1897 III 29 Promotion summa cum laude in Halle,
Diss. "Experimentelle u. kritische Studien zur Pathogenese d. Eklampsie"
1897 V-X Halbjähriger Militärdienst als
Unterarzt bei d. Marine in Kiel
1897 XI-1898 III Praktik in pathologischer Anatomie am
Krankenhaus Friedrichsheim zu Berlin
1898 V ? 1905 XII Assistent an d. medizinischen Klinik d. Univ. Gießen
1901 VII Habilitation: "Über das fettspaltende Ferment des Magens"; Probevorlesung: "Über die neueren Forschungen auf
dem Gebiet d. Malaria"
1906 I ? 1908 IX Leitender Arzt d. inneren Abteilung am städtischen
Krankenhaus Luisenhospital, Dortmund
1908 X ? 1918 IX Vorstand d. städtischen Krankenanstalten, Mannheim
1914 VIII ? XI Militärärztlicher Dienst in Wilhelmshafen
1918 X ? 1927 IV o. Prof. u. Direktor d. Universitätsklinik, Halle
1927 IV ? 1938 IX Dasselbe, Frankfurt/M
1939 I ? 1945 III Mitleiter des Westsanatoriums in Bad Nauheim
1945 XI ? 1950 V Stellvertretender o. Prof. u.Direktor d. Universitätsklinik in Frankfurt
Ehrungen: Mitglied: Deutsche Akademie d. Naturforscher Leopoldina, Halle (1924); Die Gesellschaft d. Ärzte, Wien (1930); Interstate Postgraduate Association of North America (1930, Ehrenmitglied); Academia medico-fisica fiorentina, Florenz (1934); Vereinigung flamändschen Ärzte, Gent (1935); Rumänische Akademie für Medizin, Bukarest (1936, Ehrenmitglied); Dr. h. c.: Univ. Sorbonne, Paris (1933); Univ. Freiburg (1947); Univ. Göttingen (1947); Ehrenbürger d. Univ. Frankfurt.
V.s Vater, der letzte Assistent von J. v. Liebig in München, wurde 1879 o. Chemieprofessor in Erlangen und 1882 in Halle. Als geradeliniger Mensch und begnadeter Pädagoge blieb er für V., so er selbst, ein "leuchtendes Vorbild" und "der beste Freund meiner Jugend". Dank der musikalischen Mutter blühte die Musik in der Familie. V. erhielt bereits in Erlangen Geigenunterricht und setzte dies fleißig in Halle fort, er im spielte Schulorchester und 14 Tage vor dem Abitur konnte er das Mendelssohn-Konzert "zum besten geben".
Zum Medizin-Studium kam V. durch den Gedanken, seine turnerischen Neigungen - er entwickelte sich zu einem der besten Turner in Schulpforta - in Orthopädie verwerten zu können. In der Folge genoss er eine sehr vielseitige medizinische Ausbildung. Als Lehrer hatte er mehrere der bedeutendsten Mediziner Deutschlands - in Straßburg den Internisten Bernhard Naunyn (1839-1925) und den Pharmakologen Oswald Schmiedeberg, seinen Doktorvater Geburtshelfer Hermann Fehling (1847-1925) in Halle, den Pathologoanatomen David Hansemann (1858-1920) in Berlin und den Internisten Franz Riegel (1843-1904) in Gießen.
In Gießen begann V.s selbständiges Berufsleben. Als Assistent war er den ganzen Tag mit klinischer Tätigkeit beschäftigt und erwarb dabei umfangreiche Erfahrungen. Abends und teilweise sogar Nachts arbeitete er im Laboratorium des hervorragenden Erforschers der Magenkranheiten, F. Riegel, und entdeckte das fettspaltetde Enzym des Magens (Lipase), was damals eine hervorragende Neuigkeit bildete. Diese Entdeckung wurde zum Gegenstand seiner Habilitationsschrift, die Riegel der Fakultät als eine wertvolle Bereicherung sowohl für die Physiologie wie für Pathologie "aufs wärmste" empfahl.
Als Privatdozent las V. den "Kursus der Mikroskopie und Chemie am Krankenbett" und den "Laryngoskopischen Kursus", später auch eine "Pathologische Physiologie". Ab SS 1904 leitete V. gleichzeitig die medizinische Poliklinik in Gießen, die zur Klinik gehörte.
In die Gießener Zeit fiel auch der Anfang V.s regelmäßiger Teilnahme an den Kongressen der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin. Nach Riegels Tod im August 1904 wirkte V. etwa ein halbes Jahr als stellvertretender Direktor der Klinik. Dann kam der neue Direktor, bei dem V. sich nicht wohl fühlte. So benutzte er die Chance, die Leitung der inneren Abteilung am städtischen Krankenhaus "Luisenhospital" in Dortmund zu übernehmen.
Wie er schrieb, kam er damit "in eine selbständige Stellung und einen großen Wirkungskreis und war mit einem Schlage aus den finanziellen Sorgen heraus". In Dortmund entwickelte V. einen neuen Test für Pankreasfunktionen, konstruierte eine einfache Vorrichtung für rhytmische künstliche Beatmung und untersuchte Fragen über Diagnostik der Herzfehler. Seine besondere Aufmerksamkeit wendete er aber der Nephrologie zu. Dass dieser Bereich hauptsächlich aus ungelösten Problemen bestand, erfasste V. bereits in Gießen. Entscheidende neue Ergebnisse und Ideen entwickelte er aber erst später, in Mannheim.
Im Juli 1907 starb der Mannheimer Krankenhausdirektor und die Stadt musste diese Stelle neu ausschreiben, wobei als Aufgabe die Plannung und der Neubau eines Krankenhauses mit 1200 Betten vorgegeben wurde. V. bewarb sich und wurde in die engste Wahl einbezogen. Dem Rat seines Vaters folgend ergriff V. die einmalige Möglichkeit, ein großes Krankenhaus nach eigenem Plan zu bauen und einzurichten. Er stellte aber als Bedingung, zunächst das verwahrloste alte Krankenhaus (in R5) gründlich zu renovieren und zu erweitern. V. verlangte u.a. Lichtschächte für die dunklen Korridore, einen Krankenaufzug, eine Röngeneinrichtung, klinische Instrumente und eine Bibliothek. Insgesamt Kosten von 130 000 M und V. musste sie in der Stadtverordnetenversammlung begründen. Die Summe wurde genehmigt, die 30 000 M für die Bibliothek jedoch halbiert, und V. wurde zum neuen Direktor gewählt.
Mit ungeheurer Energie machte sich V. daran, "aus einem Schweinestall ein Krankenhaus" zu schaffen, wie er einmal, den Widerstand der Stadtverordneten angehend schrie.
Eine der wichtigsten Offensiven V.s war die Organisation eines Laboratoriums beim Krankenhaus. (Die Rolle des Laboratoriums schilderte V. später in einem besonderen Aufsatz, er betonte, dass es neben den praktischen Interessen der Untersuchung der Kranken der reinen medizinischen Wissenschaft dienen müsste). Er konnte dafür 1909 zwei hauptamtliche Stellen durchsetzen, die eines physiologischen Chemikers als Vorstand (s. Lesser) und eines Pathologoanatomen, nämlich Theodor Fahr (1877-1945), mit dem V. in Mannheim am engsten zusammenarbeitete. Dies erreichte V. nicht nur durch die Unterstützung des Oberbürgermeisters Paul Martin (1859- 1913), sondern auch durch die Beschaffung von Drittmitteln aus der pharmazeutischen Industrie, insbesondere von der Firma Böhringer, die die Finanzierung des Laboratorium-Projekts sicherte. V. setzte auch die Einrichtung der Krankenhausapotheke durch.
Die Umgestaltung der Krankenanstalten in R5 erfolgte so vollkommen, dass der 2. Bürgermeister bei der Beratung des Plans des neuen Krankenhauses bezweifelte, ob jetzt ein Neubau überhaupt noch notwendig sei. V. erwiderte, er sei "nicht als Oberputzfrau nach Mannheim berufen worden", sondern eben um ein neues Krankenhaus zu bauen.
Als Bauplatz war bereits der Kafertaler Wald ausgewählt. V. dagegen fand einen nicht so weit von der Stadtmitte entfernten Platz im Park am nördlichen Ufer des Neckar. Gemeinsam mit dem Stadtbaudirektor Richard Perrey (1866-1937) bereiste V. in- und ausländische Krankenhäuser. Er schlug vor, anstatt des schon als Skizze vorhandenen Plans eines Barackensystems einen anderen zu bevorzugen: Ein mehrstöckiges Zentralgebäude für Innere-, Chirurgische-, Augen-Ohren- und Frauenabteilung am Neckar zu errichten, andere Gebäuden - für Haut- und Geschlechtkranke, die Infektionsabteilung und Pathologie halbkreisförmig um den Park zu gruppieren. Dies war damals eine Neuheit, die als Pionierleistung im Bauwesen von Krankenhäusern gelten kann. Sofort wurde mit der Erstellung des Bauprogramms und des Vorprojekts angefangen, so dass die Vorlage bereits im Februar 1910 an den Stadtrat erfolgte. Nach Beratungen in allen Kommissionen und im Stadtrat kam die Vorlage im Juni 1910 in die Sitzung des Bürgerausschusses. Wäre diese Vorlage damals genehmigt worden, so Perrey, würde der Neubau Ende 1914 fertig gewesen. Der Ausschuss verlangte jedoch, die Prüfung der Platzfrage erneut durchzuführen. Weitere fünf Plätze wurden geprüft. Im März 1911 wurde dem schon vorgeschlagenen Bauplatz endlich zugestimmt. Erst jetzt konnte die Ausarbeitung des speziellen Entwurfs und des Kostenvoranschlages beginnen. Ende 1912 wurden die nötigen Gelder (ca. 9 Mio M für den Neubau und zusätzlich 3,3 Mio für einen Hochwasserdamm) zu Verfügung gestellt und im Januar 1913 die Bauarbeiten begonnen. Bei Kriegsausbruch war das neue Krankenhaus im Rohbau fertig - und dabei blieb es bis nach dem Krieg. So fand die Einweihung des neuen Krankenhauses erst im Juni 1922 statt; V. war dabei als Ehrengast.
Ein großer Teil von V.s Zeit war der klinischen Tätigkeit gewidmet, wo er als Leiter der Inneren Abteilung wirkte. Gleichzeitig führte er seine Privatpraxis. Darüber hinaus war V. ab seiner Ankunft Mitglied der Ärztegesellschaft Mannheim. Hier führte er, wie früher in Dortmund, "klinische Abende für Ärzte" ein, das heißt klinikbezogene Fortbildungskurse. Die Vorträge und Krankendemonstrationen fanden alle zwei Wochen im Krankenhaus statt.
Auch am Kulturleben der Stadt nahm V. teil. Mit seiner Frau sang er in einem Chor und bildete einen Freundeskreis, mit dem "uns eine geistig rege Geselligkeit verband", erinnerte sich V. später. Insbesondere waren die V.s mit dem Leiter der Kunsthalle Fritz Wichert (1878-1951) befreundet.
Es ist erstaunlich, wie V. bei allen diesen vielseitigen Beschäftigungen noch für seine wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten Zeit und Kraft fand. Gerade in Mannheim begründete V. seinen Weltruf als "Nierenpapst". Hier erzielte er bahnbrechende Ergebnisse über die Nierenerkrankungen. So erfand er den noch heute angewandten "Vollhardschen Wasser- und Konzentrationsversuch" als Methode der Nierenfunktionsprüfung, schuf zusätzlich in Zusammenarbeit mit Th. Fahr das fundamentale Werk "Brightsche Krankheit", in dem insbesondere die neue, natürliche Klassifikation der Nierenkrankheiten eingeführt wurde. Später, schon während des Krieges, erarbeitete V. Maßnahmen gegen "Feldnephritis", wobei V. hier zum ersten Mal "die Hunger- und Dursttherapie" einführte (1916). Diese stellt "einen Markstein in der Geschichte der Medizin" dar, so Prof. Kaiser (s. L).
Mit dem Kriegsausbruch musste sich V. sofort in Wilhelmshafen als Truppenarzt melden. Nach einigen Monaten beantragte der Mannheimer Oberbürgermeister seine Entlassung. In Mannheim sollte er nicht nur in seinem Krankenhaus tätig sein, sondern auch militärisch als Leiter eines Sonderlazaretts für Nierenkranke mit 150 Betten wirken. Während der Kriegsjahre arbeitete V., meistens nachts, an seiner großen Monographie über Nierenkrankheiten, die er im Dezember 1917 beendete.
Im Alter sagte V. einmal, die Jahre in Mannheim seien "meine glücklichsten", "Jahre ungeheuren Auftriebs und großer Schaffensfreude gewesen".
Im Frühjahr 1918 wurde in Halle beschlossen, V. als o. Professor und Direktor der Medizinischen Klinik zu berufen. Zur Enttäuschung der ganzen Familie, die sich sehr wohl in Mannheim fühlte, siegte V.s Wunsch, zu derjenigen Hochschule, wo sein Vater einst lehrte, zu gehören. Die ersten Jahre in Halle beschäftigte sich V. überwiegend mit organisatorischen Problemen. 1920/1921 wirkte er als Dekan. Die Reorganisation und der Neuaufbau des Klinikbetriebes kosteten viel Kampf, erst ab etwa 1922 normalisierten sich Leben und Forschung. V. schaffte einen Kreis von Mitarbeitern und bearbeitete verschiedene Probleme der inneren Medizin, neben nephrologischen besonders die des Bluthochdrucks. Ähnlich wie er es in seinem Elternhaus erlebt hatte, gestaltete V. jetzt die Grenzen zwischen Familie und Assistentenkreis offen und fließend. Die Abende in V.s Haus waren für die Schüler immer ein Erlebnis, obwohl V. "nie zu den bequemen Chefs gehört" hat, so Prof. Litzner, einer seiner Schüler. Allmählich wurde das kleine gemütliche Halle zu eng für V.
So folgte er 1927 dem Ruf nach Frankfurt, wo er einen größeren Wirkungskreis erhielt. Auch hier setzte er sich viel mit Um- Neu- und Erweiterungsbauten der Klinik auseinander. In Frankfurt befand er sich auf dem Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Geltung. Er leitete den 42. Kongress für Innere Medizin in Wiesbaden (1930), nahm an mehreren internationalen Kongressen teil, insbesondere in den USA (1930), beendete die zweite Auflage seiner Monographie über Nierenkrankheiten - diesmal von riesigem Umfang bei mehr als 1800 Seiten (1931). 1932 wurde er Dekan der Medizinischen Fakultät. Bei der NS-Machtübernahme verhielt sich V. eher als Pragmatiker. Er war kein Nationalsozialist und kein Mitläufer. Er versuchte, politisch ungebunden, zu retten, was zu retten war. Für die Mächtigen wurde V., wegen seiner impulsiven Natur und seines ziemlich unvorsichtigen Verhaltens im Ausland nach und nach unbequemer, so dass der Minister ihn, 66 Jahre alt, mit Ende SS 1938 emeritierte, obwohl V. einen Verlängerungsantrag gestellt hatte.
V. stand diese Beleidigung durch und bald fand sich eine klinische und wissenschaftliche Tätigkeit in der Mitarbeit am Westsanatorium im naheliegenden Bad Nauheim.
Im Herbst 1945, als seiner Nachfolger in Frankfurt als politisch belastet entlassen wurde, setzte man V. im Rahmen der "Wiedergutmachungen im Bereich der Medizinischen Fakultät" wieder in Amt und Würden ein. Er brachte viel für die Wiederherstellung der Klinik ein.
Eine "sprühende Persönlichkeit voll Vitälität", wie sein Sohn Ernst einmal schrieb, war V. mit 78 Jahren noch ganz kräftig und arbeitsfähig. Im Mai 1950, unterwegs zu dem Kongress der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft in Basel, geriet er schuldlos in einem Autounfall und starb nach drei Wochen Todesampf.
Die Liste der Publikationen V.s zählt 190 Titel. Unter ihnen das riesige Werk über Nierenkrankheiten, mit dem Spruch Goethes als Epigraph - "Alles, worein Mensch sich ernsthaft einläßt, ist ein Unendliches" - gilt bis heute als "Nierenbibel", obwohl Vieles dort schon veraltet ist. V. ist in erster Linie als Nephrologe berühmt. Auch zu anderen Gebieten der inneren Medizin lieferte er bedeutende Beiträge, insbesondere zur Kardiologie - sowohl in der Diagnostik wie in der Therapie, wo er u.a. mit großem Erfolg die rigoros salzfreie Diät einführte.
Ebenso bedeutend wie als Wissenschaftler verbleibt V. auch als Lehrer in der Geschichte der Medizin in Deutschland. Viele Jahre las V. über "Medizinische Klinik", zum "Vorlesungsroutinier" war er dennoch nie geworden. Bei ihm promovierten etwa 120 jungen Mediziner, 18 habilitierten sich, 14 wurden Professoren. Auch außerhalb der Hochschule wirkte V. als Lehrer - durch seine zahlreichen Vorträge bei Kongressen und Tagungen, wie auch durch seine Diskussionsreden und ?bemerkungen aus Anlass von Vorträgen anderer. Darüber hinaus hielt er Vorlesungen und Vorträge zur Ausbildung der Ärzte bei entsprechenden Veranstaltungen.
Abschließend sollten seine bedeutenden organisatorischen Leistungen genannt werden. Gemeint sind nicht nur seine Beiträge zu Plannung und Betrieb modernen Krankenhäuser, sondern auch seine Tätigkeit als Herausgeber von medizinischen Zeitschriften. Seit 1918, bis zur Einstellung der Zeitschrift im Jahre 1943 wirkte V. als Herausgeber des "Zentralblattes für innere Medizin". Die letzte bedeutende Leistung V.s in diesem Bereich war die Neugründung und Hauptschriftleitung der Zeitschrift "Die Medizinische Welt", N.F.. Nach seinem Tod wurde ihm eine besondere Ausgabe dieser Zeitschrift gewidmet.
Nach V. sind mehrere Kliniken - in Berlin, Halle und Massenburg; Thüringen benannt. Die Gesellschaft für Nephrologie stiftete einen V.-Preis. In der Universität Frankfurt hält man alle zwei Jahre eine "V-Vorlesung".
Q UA Gießen: PrA Med Nr. 13 (Personalakte V.) u. Auskünfte vom 29.08. u. 15.09.2008; StadtA Mannheim: S1/3729 (Biogr. Sammlung V.); S2/0141-1 (Sammlung zur Geschichte d. Krankenanstalten Mannheim); Zug. 22/1980, Nr. 234, 507, 730, 953 (Briefe V.s an Fritz Wichert); Meldekartei (V.); StadtA Halle: Auskunft vom 3.09.2008; StadtA Gießen: Auskünfte vom 3., 5. u. 8.09.2008; StadtA Dortmund, Auskunft vom 23.09.2008.
W Über Resorption u. Fettspaltung im Magen, in: Münchener Med. Wochenschr. 47, 1900, 141-146, 194-196; Über die neueren Forschungen auf dem Gebiete d. Malaria, in: Die Heilkunde 6, 1902, 385-396; Franz Riegel+, in: Wiener Klinische Wochenschr. 17, 1904, 1298-1301; Über die Beziehungen des Adams-Stokes?schen Symptomkomplexes zum Herzblock, in: Deutsches Archiv für klinische Medizin 97, 1909, 348-375; (mit Th. Fahr) Die Bright'sche Nierenkrankheit. Klinik, Pathologie u. Atlas, 1914; Die doppelseitige hämatogenen Nierenerkrankungen (Bright?sche Krankheit), in: L. Mohr u. R. Staehelin, (Hg., ), Handbuch d. inneren Medizin, Bd. 3/II, 1918, 1149-1722; 2. Aufl., Hg. Von G. v. Bergmann u. R Staehelin, Bd. 6, 1931, 1-1826; Nachruf auf Leo Mohr, in: Münchener Med. Wochenschr. 66, 1919, 133f.; Das Laboratorium, in: Julius Grober (Hg.), Das Deutsche Krankenhaus: Handbuch für Bau, Einrichtung und Betrieb d. Krankenanstalten, 1922, 461-468; D. arterielle Hochdruck, in: Verhh. d. Deutschen Ges. für innere Medizin 35, 1923, 134-175; Kritische Beiträge zur Lehre vom arteriellen Hochdruck, in: Zentralblatt für innere Medizin 48, 1927, 1-17; Differentialdiagnostik d. Herzklappenfehler [Vortrag 1933], in: Medizinische Welt 26, 1975, 1553-1559, 1625-1628; Nierenerkrankungen u. Hochdruck. Eine Sammlung klinischer Vorträge, 1942, 21949, 31956; Einst u. Jetzt, in: Schweizerische Med. Wochenschr. 77, 1947, 37-40; Mein Lebenslauf [1942], in: Medizinische Welt 23, 1972, 665-668, 838-840, 958-960, 994-996, 1085f., 1233f., 1267-1270, 1319f., 1405f., 1457-1463, auch in H.-E. Bock, K.-H. Hildebrand, H. Sagre (Hg.) F. V. ? Erinnerungen, 1-75 (s. L)
L E. Becher, F. V. zum 70. Geburtstag, in: Die Medizinische Welt 16, 1942, 439f. (B); W. Nonnenbruch, F. V. zum 70. Geburtstage, in: Münchener Med. Wochenschrift 89, 1942, 403-405; H. E. Bock, F. V. +, in Die Neue Medizinische Welt 1, 1950, 835-838; S.Litzner, F. V. in Halle, in: Die Medizinische, 1952, Nr. 18, 639-641; K. Stern, F. V. als Lehrer, in: ebd., 642-646; R. E. Mark, F. V. als Kliniker, in: Med. Welt 14, 1963, 13-16; G. Bruns, F. V.s Bedeutung als Hochschullehrer, in: ebd., 17-20; W. Kaiser, Die halleschen Ordinariatsjahre von F. V., ebd. 23, 1972, 694-701; Derselbe, Pro Memoria F. V. (1872-1950), Direktor d. Medizinischen Universitätsklinik Halle in den Jahren 1918-1927, 1972 (Wiss. Beiträge d. Martin-Luther Univ. Halle-Wittenberg,, 1972/9, S. 1-32; H.-E. Bock, K.-H. Hildebrand, H. Sagre (Hg.) F. V. - Erinnerungen, 1982 (mit Bildern u. Schriftenverzeichnis); M. Kaltenbach, Mannheim u. Frankfurt - Stationen auf dem Lebensweg von F. V. (1872-1950), in: Zs. für Kardiologie 80, Suppl. 9, 1991, 1-4; H. Siefert, F. V. u. die Frankfurter Medizinische Fakultät /1933-1938), in: Medizin in Frankfurt am Main (Frankfurter Beiträge zur Geschichte, Theorie u. Ethik d. Medizin, Bd. 15), 1994, 214-232 (335-340 ? Bilder); Claudia Kronschwitz, F. V.: Leben u. Werk, 1997 (mit d. Bibliographie u. Bildern); Axel W. Bauer, Vom Nothaus zum Mannheimer Universitätsklinikum, 2002, S. 18-21 (B); H. Siefert, F. V., in: W. U. Eckhart, C. Gradmann (Hg.), Ärzte Lexikon, 3. Aufl., 2006, 333f..
B vgl. L; Reichsbuch d. Deutschen Gesellschaft, Bd. 2, 1931, 1957; Zentralblatt für innere Medizin 53, 1932, Nr. 18a, Vorblatt; StadtA Halle: A 851, A 1313, P 97, P 494.
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