Kategorie: Kurzbiografien
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Ewald, Peter Paul (später: Paul Peter), Physiker

*22.01.1888, Berlin. Ev. + 23.08.1985, Ithaka, Tompkins, USA

V Paul Ewald (1851-1884), Historiker, Privatdozent d. Univ. Berlin

M Clara E., geb. Phillippson (1859-1948), Porträtmalerin.

G Keine

∞ Mai 1913 (Berlin ?) Elise (Ella) Bertha Phillippson (1891-1993)

K 4: Lux Heinrich E. (1914-1996); Rose Susan, verh. Hans Bethe, (*1917); Linda Ursula (*1919)

Arnold (*1921)

1895 – 1905                           Schulbildung: 1897-1900 – Wilhelm-Gymnasium in Berlin, 1900-1905 – Viktoriagymnasium in Potsdam; Abitur – Michaeli 1905

1905 IX – 1912 II                    Studium d. Naturwissenschaften u. d. Mathematik: WS 1905/1906 Caius College d. Univ. Cambridge (Chemie), SS 1906 – SS 1907 Univ. Göttingen (Naturwissenschaften, Mathematik), WS 1907/1908 – WS 1911/1912 – Univ. München (Mathematik, Physik)

1912 II 16                               Promotion zum Dr. phil., Diss.: „Dispersion u. Doppelbrechung von Elektronengittern (Kristallen)“ ; Datum des Diploms 5.03.1912.

1912 VI – 1913 V                   Assistent von D. Hilbert an d. Univ. Göttingen

1913 VI – 1921 III                   Assistent von A. Sommerfeld an d. Univ. München (mit Unterbrechung 1915-1918 für Militärdienst)

1917 Dezember                     Habilitation während des Fronturlauns mit d. Schrift „Die Kristalloptik d. Röntgenstrahlen“; Probevortrag: „Die Bedeutung der Vektoranalysis für die Mechanik und mathematische Physik, insbesondere für die Physik des Relativitätsprincips“.

1921 IV -1937 III                     Professor d. Theoretischen Physik an d. TH Stuttgart, das erste Jahr – planmäßiger Extraordinarius, danach persönlicher Ordinarius; Antrittsvorlesung: „Die Bedeutung der Röntgenstrahlen für die moderne Naturwissenschaft“.

1924 – 1937                           Mitherausgeber d. „Zeitschrift für Kristallographie“

1925 VIII                                 Erste internationale Konferenz für Röntgenkristallographie, veranstaltet inoffiziell durch E. bei München (in Holzhausen am Ammersee)

1932 IV – 1933 IV                  Rektor d. TH Stuttgart

1937 X – 1939 III                    „Research fellow“ an d. Universität Cambridge, England

1939 IV – 1949                       Lecturer (Dozent), ab May 1945 Professor d. Mathematischen Physik an d. Queen’s University, Belfast, Nordirland

1949 – 1959                           Professor u. bis 1957 Leiter d. Abteilung für Physik am Brooklyn Polytechnischen Institut, New York

1948 – 1959                           Herausgeber d. internationalen Zeitschrift „Acta crystallographica“

Ehrungen: Mitglied d. Akad. D. Wissenschaften in Göttingen (1936); Dr. h.c. TH Stuttgart (1954); Mitglied d. American Academy of Arts and Science, New York (1955); Ehrenmitglied d. Deutschen Mineralogischen Ges. (1958); Fellow of the Royal Society of London (1958); Korr. Mitglied d. Bayerischen Akad. d. Wiss.; Dr. h.c. d. Univ. Sorbonne, Paris (1958); Mitglied d. Deutschen Akad. d. Naturforscher Leopoldina, Halle (1966); Dr. h.c. d. Adelphi Universität, New York (1966); Dr. h.c. d. Univ. München (1968); Max-Planck-Medaille d. Deutschen Physikalischen Ges. (1978); Gregori-Aminoff Medaille d. Schwedischen Königlichen Akad. d. Wissenschaften (1979); Einrichtung des Ewald-Preises d. Int. Union of Crystallography (1985).

E. kannte seinen Vater nicht, der unerwartet an Appendizitis drei Monaten vor seiner Geburt starb. So wurde das Kind allein von seiner Mutter erzogen. Glücklicherweise war die Familie wohlhabend und die vielseitig begabte Mutter konnte ihrem Sohn viel beibringen. Zunächst reiste sie mit ihm ins Ausland: 1891-1893 weilten sie in Paris, wo Clara E. ihre Ausbildung als Malerin fortsetzte, dann folgten Aufenthalte in Cambridge bei Freunden und in Montreux, wo E. eine Dorfschule besuchte. Kein Wunder, dass E. schon vor dem Gymnasium Französisch und Englisch fließend sprach. Nach mehreren Jahren eines Nomadenlebens und fünf Jahren in Berlin ließ die kleine Familie sich 1900 in Potsdam nieder, wo Claras Eltern und Verwandte wohnten.

Als Gymnasiast hatte E. eine ausgeprägte Neigung zu Naturwissenschaften, insbesondere zur Chemie seit seiner ersten Begegnung mit ihr in Cambridge. Mit zwölf Jahren hatte E. bei einem misslungenen Versuch eine Explosion mit anschließendem Zimmerbrand verursacht. Jedoch erlaubte ihm seine Mutter großzügig weiter zu experimentieren und installierte sogar einen besonderen Labortisch für ihn. Nach dem Abitur begab sich E. für ein Chemiestudium nach Cambridge, wo er eine Unterkunft bei Freunden seiner Mutter fand.

Die Chemie, wie sie damals in Cambridge unterrichtet wurde, enttäuschte E. jedoch: Es gab keine allgemeine Idee, lediglich eine Ansammlung von Tatsachen. Nach einem Semester kehrte E. nach Deutschland zurück und immatrikulierte an der Universität Göttingen. Hier wandte er sich zunächst der Chemie und der Physik zu, ab Herbst aber der Mathematik, für die Göttingen damals, so E. (1974, 44), „Eldorado“ war: Mit David Hilbert (1862-1943) und Felix Klein (1849-1925) stand sie in Göttingen in hohem Ansehen.

Zum Wintersemester 1907/1908 wechselte E. nach München, um eine andere, auf der Algebra basierte Version der Mathematik bei Alfred Pringsheim (1850-1941) zu erlernen. Bei der reinen Mathematik blieb er aber nur ein Semester: Es war Anfang des Sommersemesters 1908, als ein Freund, den E. schon von Potsdam kannte, ihn, „fast mit Brachialgewalt“ in eine zweistündige Vorlesung Sommerfelds über Hydrodynamik schleppte. Die Folge war, erinnerte sich E., „dass ich… von der ersten Vorlesung an so gefesselt wurde, dass ich von da ab wusste, dass meine Liebe nicht der abstrakten Mathematik galt, sondern dieser wunderbaren Harmonie von anschaulichem mathematischen Denken und physikalischem Geschehen, der theoretischen Physik“ (1968, 539). Die später berühmt gewordene Schule von Arnold Sommerfeld (1868-1951) war damals in ihren Anfängen, und E. wurde einer der ersten Schüler. Endlich war die richtige Wahl getroffen, was E. nie bereute.

Als die Zeit für eine Doktorarbeit kam, interessierte sich E. für ein Thema aus der Themenliste Sommerfelds, nämlich die theoretische Erklärung der Verbreitung des Lichtes in anisotropem Milieu, insbesondere der Lichtdoppelbrechung an orthorhombischen Kristallen.

Obwohl Sommerfeld zugab, dass er selbst keinen Ansatz zur Bearbeitung dieses Themas habe, wagte E., es zu bearbeiten.

Nach zweijähriger Arbeit war E. mit seinen Rechnungen fertig. Um einige Einzelheiten zu besprechen, kam er zu Max von Laue (1879-1960), damals einem Privatdozenten bei Sommerfeld, der sich mit der Verbreitung des Lichtes beschäftigte. Dieses Treffen – Laue selbst erzählte darüber in seinem Nobelvortrag – ist in die Geschichte der Naturwissenschaft eingegangen, weil es Laue den entscheidenden Anstoß gegeben hatte, Kristalle als dreidimensionale Beugungsgitter für Röntgenstrahlen zu benutzen. Denn der Begriff „Kristallgitter“ war bisher für Laue fremd.

Obwohl Laue dem Doktoranden keinen Rat geben konnte, wurde E.s Dissertation erfolgreich. Sie enthielt bereits im Keime das Opus magnus E.s – die Theorie der Kristalloptik – die einzige, die bis heute Bestand hat und die E. seitdem fast bis zum Lebensende weiter entwickelte.

E.s Promotion fand im Februar 1912 statt. Kurz darauf ging E. nach Göttingen als Assistent zu D. Hilbert, der damals bestrebt war, die Physik von der Mathematik her aufzuarbeiten. Sommerfeld empfahl E. seinem Freund Hilbert: „ein vorzüglicher Mensch, physikalisch vielseitig bewandert (auch experimentell geschickt)“. Dabei fügte Sommerfeld hinzu, dass er E. „hier später zur Habilitation“ zurück haben wollte. (Eckert, 2011, 266).

In Göttingen erfuhr E. über die sensationelle Entdeckung der Röntgen-Diffraktion in Versuchen von Laue, Friedrich und Knipping, und konnte sie, aufgrund seiner Dissertation, in ihrer Bedeutung verstehen. Seitdem arbeitete er lebenslang an der Kristalloptik der Röntgenstrahlen.

Das Hauptergebnis des zweisemestrigen Aufenthalts in Göttingen war, dass E. seine zukünftige Frau traf. Nach wenigen Monaten heirateten sie. Ab Sommer 1913 bekam E. eine Assistentenstelle bei Sommerfeld und begann ein neues Leben als Familienvater.

Die Idylle dauerte bis Kriegsausbruch. E. ging freiwillig Anfang 1915 zum Militärdienst, aber nicht als Infanterie-Soldat, sondern als „Feld-Röntgen-Mechaniker“. Mit einem Röntgengerät für medizinische Diagnostik, das auf einem Pferdewagen eingerichtet wurde, kam E. nicht ohne Abenteuer an die Ostfront und befand sich zunächst in einem Feldlazarett in Litauen, dann bei Dvinsk (Dünaburg). Ihm wurde genügend Muße vergönnt, um die in seiner Dissertation aufgestellte Theorie der Kristalloptik auf die Röntgenstrahlen zu erweitern, d.h. auf die kurzwellige Strahlung. Später gab E. zu, dass er ohne jene ungestörte Einsamkeit kaum eine solch ziemlich komplizierte Theorie hätte herausfinden können (1961, 49).

E. stellte sie in drei fundamentalen Artikeln dar: „Zur Begründung der Kristalloptik“, die 1916 und 1917 in den „Annalen der Physik“ erschienen. Den dritten Artikel schickte E. im Juli 1917 als Habilitationsschrift an Sommerfeld – zusammen mit einem Gesuch um Aufnahme als Privatdozent für Theoretische Physik. Sommerfeld gelang es, E. trotz dessen Abwesenheit zu habilitieren: „Da er bei Dünaburg als Feldröntgen-Mechaniker steht und keinen selbstverfassten Antrag und Lebenslauf eingeschickt hat, bitte ich die Fakultät, in beiden Schriftstücken ihn vertreten zu dürfen, damit die Arbeit noch in diesem Semester umlaufen kann“. Die Probevorlesung sollte auf Wunsch Sommerfelds während eines Fronturlaubs gehalten werden, damit E. ihm sofort nach Rückkehr beim Unterricht helfen könnte. (Eckert, 2011, 268). So wurde E. Privatdozent, als er noch beim Heer war.  

Ende 1918 kam er zurück nach München und begann seine Lehrtätigkeit. Seine erste Aufgabe war, mit Sommerfeld abwechselnd, Mechanik insbesondere für Kriegsteilnehmer in Vorlesungen, Übungen und Seminaren zu unterrichten. Außerdem las er über „Vektorrechnung als Grundlage für theoretische Physik“ und über „Dynamik der Kristallgitter (Atomistik der festen Körper)“.

Mit Sommerfeld freundete sich E. auch privat an; die Familien trafen sich oft im Haus von Clara E., das sie in Holzhausen am Ammersee für ihr Atelier errichtet hatte.

Nach drei Jahren wurde E. als Professor für Theoretische Physik an die TH Stuttgart berufen. Die Stuttgarter Periode der Berufslaufbahn E.s ist durch sehr vielseitige und fruchtbare Aktivitäten gekennzeichnet.

E. baute einen viersemestrigen Kursus der Theoretischen Physik auf für Studenten nach dem Vordiplom. Seine Vorlesungen erstreckten sich auf „Mechanik“, „Thermodynamik“, „Elektrodynamik“ und „Optik“, jeweils je 6 Stunden wöchentlich einschließlich Übungen; ab 1927 wurde noch „Atomlehre“ hinzugefügt. Außerdem las E. kleinere Vorlesungen (eine Stunde pro Woche) über spezielle Gebiete, so über „Röntgenoptik für Physiker“, „Probleme der Kristallphysik und –chemie“, „Strukturbestimmung mit Röntgenstrahlen“. Daneben leitete E. ein Kolloquium zur Besprechung neuer Arbeiten in der Theoretischen Physik.

Ein bedeutendes Ereignis der Stuttgarter Zeit bildete die berühmt gewordene erste internationale Konferenz über Kristallstrukturanalyse mit Röntgenstrahlen, die E. im Sommer 1925 veranstaltete. Da nationale Ressentiments nach dem I. Weltkrieg noch stark waren, handelte E. ganz informell: Die Treffen der Teilnehmer fanden im Haus seiner Mutter am Ammersee statt. Es kam damals etwa ein Dutzend Experte aus mehreren Ländern Europas, sogar aus den USA. Eine Woche intensiver Diskussionen der experimentellen und theoretischen Aspekte der röntgenographischen Forschungen an Festkörpern war sehr fruchtbar, bezeugte später Lawrence Bragg (Bragg, 1968, 4); sie wurde zum Anfang der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Bereich.

1928 erhielt E. einen Ruf an die TH Hannover. Er lehnte ihn ab und bekam dafür einen Neubau für sein Institut und einen zusätzlichen Assistenten für Experimentalarbeiten. Bisher hatte er eine einzelne Assistentenstelle für theoretische Arbeiten. E. hatte immer enge persönliche Beziehungen zu seinen Assistenten, einer von ihnen, Hans Bethe (1906-2005), zukünftiger Nobelpreisträger, wurde später sein Schwiegersohn. Besonders wichtig war für E. seine Zusammenarbeit, ab 1925, mit Carl Hermann (1898-1961), der sich 1931 bei ihm habilitierte und mit dem er den fundamentalen „Strukturbericht“, ein dringend nötiges Nachschlagwerk, vorbereitete (1931).

Ab 1924 und bis zum Ende seiner Stuttgarter Zeit wirkte E. als Mitherausgeber der „Zeitschrift für Kristallographie“. Damals wurde sie „das Organ“ (Renninger, 1985, 164) für die sich stürmisch entwickelnde röntgenographische Kristallographie. Durch E.s Hände ging etwa eine Hälfte der dort veröffentlichten Arbeiten. Durch E.s Einfluss erwarb die Zeitschrift internationale Bedeutung. Die Nobelpreisträgerin Dorothy Hodgkin (1910-1994) schrieb über ihre damaligen Erfahrungen: „Er war ein wundervoll aufmerksamer, sowie sorgfältiger und kritischer Herausgeber“ [„He was a wonderfully considerate as well as careful and critical Editor“] (Cruickshank u.a., 1992, 37). Der erwähnte „Strukturbericht“ wurde als Ergänzungsband zur „Zeitschrift für Kristallographie“ herausgegeben.

So entwickelte sich die TH Stuttgart allmählich zu einem florierenden und national wie international anerkannten Forschungszentrum der Kristallstrukturanalyse mit Röntgenstrahlen. Dafür sind zahlreiche Zeugnisse bekannt, von einem zeitgenössischen Artikel (Metall-Wirtschaft, -Wissenschaft u. -Technik 9, 1930, 281, eine Kopie im UA Stuttgart, SA2/2978) bis Erinnerungen von Kristallographen verschiedener Länder im durch E, herausgegebenen Gedenkband (1962, Fifty Years…).

Anfang 1932 wurde E. zum Rektor der TH gewählt. Seine lesenswerte Rede bei der Übernahme des Rektorats hatte zum Thema „Der Weg der Forschung“: „Denn bei unserer täglichen Arbeit sind wir Naturforscher wie Wanderer auf dem vielverschlungenen Wege durch das dornige Dickicht der unverstandenen Tatsachen“ (1932, 3). Nach der Vorstellung der Grundideen der Relativitätstheorie bemerkt E., offensichtlich gegen die „deutsche Physik“ auftretend: „Das gesagte genügt, um zu zeigen, wie grenzenlos töricht das freche Wort von der Zerlegung der Begriffe durch Einsteins Lehre ist. Nennt man Zerlegung die Vertreibung des Geistes aus Fesseln, die seinen Weiterflug hemmen?“ (ebd., 11). Und abschließend: „Wünschen wir, dass in den jetzigen Zeiten staatlicher und wirtschaftlicher Ohnmacht Deutschland seine Verbundenheit mit geistigen Problemen wiederfinde. Hoffen wir, dass Sachlichkeit der Tatsachen und Ehrfurcht den Gesetzen gegenüber neu gelernt werde, die wie für die Beschäftigung mit der Natur, so auch für das Leben im Staat Grundlage sind. <…> Wünschen wir, dass Deutschland erwache von dem Alpdruck der Parteiung und der Nachtmahr des Kampfes zu neuem Glanze seines Glückes, wie es in dem Liede heißt, das wir singen: Deutschland über alles“ (ebd., 15).     

Mit der „Machtübernahme“ musste E. die Förderung einer NS-Studentendemonstration genehmigen, eine Hakenkreuz-Fahne auf die Technische Hochschule aufzuziehen. Bald verstand er, dass solche kleinen Zugeständnisse nicht reichen würden. Auf der Rektorenkonferenz am 12. April in Wiesbaden wurde das berüchtigte, damals noch nicht veröffentlichte „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ besprochen. Als E. nach Stuttgart zurückkehrte, schrieb er sofort an das Ministerium einen Brief mit der Bitte um Entlassung vom Rektorenamt, da er mit den Bestimmungen des Gesetzes „nicht übereinstimmte“ (UA Stuttgart, SN 1/35, Bl. 17). Tatsächlich war E. nicht ganz „arisch“ (1935, nach den Nürnberger Gesetzen, wurde er als „Mischling II. Grades“ eingestuft) und seine Frau war Jüdin. Sein Gesuch um Entlassung wurde binnen einer Woche genehmigt.

Zwar durfte E. als Kriegsteilnehmer seine Professorenstelle behalten, war ihm sehr früh klar, dass er und besonders seine Kinder keine Zukunft im Dritten Reich haben können. Er hoffte jedoch noch, dass die NS-Regime nicht lange andauern werde, und blieb zunächst in Stuttgart. Diese Hoffnung verschwand im Jahr 1935, als die Nürnberger Gesetze erschienen und als es unter dem neuen Rektor zur „vollen Nazifizierung der Fakultäten“ kam, so E. selbst (Ebd., Bl. 18). Im Frühjahr 1936 emigrierte seine ältere Tochter in die USA. So nahm E. mit Freude eine (durch Sommerfeld veranlasste) Einladung der Universität Ann Arbor, Michigan, als Gast-Professor an der Sommerschule für Physiker 1936 teilzunehmen. Während zwei Monate in den USA konnte E. keine passende Stelle für sich finden und kehrte nach Deutschland zurück. Inzwischen verschlimmerten sich die Verhältnisse an der TH Stuttgart weiter. Als im Dezember 1936 der NS-Dozentenführer bei einer Veranstaltung erklärte, dass Objektivität nicht mehr für deutsche Wissenschaft gültig und akzeptabel sei, verließ E. aus Protest die Sitzung. Bald wurde er zum Rektor zitiert und nach einem Gespräch wurde eine frühzeitige Pensionierung E.s beschlossen. Diese fand vermutlich im März 1937 statt. Jetzt war Emigration unumgänglich. E.s Freund Sir Lawrence Bragg besorgte für ihn einen zweijährigen Forschungs-Grant an der Universität Cambridge. Um die Formalitäten einer offiziellen Emigration zu vermeiden, folgte E. einer Einladung nach Cambridge im Herbst 1937 zunächst allein. Seine Frau mit zwei jüngeren Kindern kam zu ihm im Frühjahr 1938. Der Sohn Lux, der den Haushalt in Stuttgart auslösen musste, kam getrennt bei einer fiktivem Dienstreise. Anschließend wurde die Mutter, Clara E. angeblich zum Besuch eingeladen, um ihr Geburtstag zu feiern. So hat die ganze Familie unbemerkt ausgewandert und sich von Emigration-Schikanen gerettet.

Als „research fellow“ der Universität organisierte E. bald Seminare, wo er aktuelle Probleme der Physik des Festkörpers mit jüngeren Wissenschaftlern diskutierte.

Im April 1939 wurde E. an die Universität Belfast als „lecturer“ (Dozent) angenommen mit dem Versprechen, ihn alsbald zum Professor zu befördern. Dies konnte jedoch erst mit dem Kriegsende verwirklicht werden. E. hatte das Glück, damals zukünftigen Ingenieuren Grundlagen der Physik zu unterrichten. Diese Tätigkeit, als kriegswichtig anerkannt, rettete ihn vor der Internierung nach der Dunkerque- Katastrophe im Mai 1940 als „feindlichen Fremden“ [enemy alien]. Sein Sohn Arnold wurde jedoch interniert und nach Australien deportiert. (Der ältere Sohn Lux konnte rechtzeitig in die USA übersiedeln).

Das bedeutendste Ergebnis der Tätigkeit E.s während seiner Jahre in Großbritannien ist wohl die Gründung der Internationalen Union der Kristallographie und deren Organ, der Zeitschrift „Acta Crystallographica“, an der er 12 Jahre lang als vortrefflicher Herausgeber wirkte. Bereits vor dem Kriegsende, im März 1944, hielt E. einen Vortrag am Physikalischen Institut der Universität Oxford über den „Status der Kristallographie in der Naturwissenschaft gestern, heute und morgen“. E. plädierte, die Kristallographie, die bisher zwischen der Physik, Chemie und Mineralogie aufgehängt war, sei schon für Institutionalisierung als selbständige Wissenschaft reif. Er formulierte auch die Aufgaben der zukünftigen internationalen Union der Kristallographie. Der Vortrag, veröffentlicht in „Nature“, gab Kristallographen in Großbritannien und in den USA den entscheidenden Impuls, insbesondere W. L. Bragg. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung tagte der erste Kongress der Union im Mai 1948 an der Universität Harvard. Bragg wurde zum Präsidenten und E. zum Vizepräsidenten und Herausgeber der Zeitschrift der Union gewählt.

1949 nahm E. einen Ruf an das Polytechnische Institut Brooklyn an (heute: Polytechnical University of New York). Als Professor und Leiter der Physikalischen Abteilung stellte er tapfer die Forderung, ein neues Lehrprogramm für Studierende zu erarbeiten. Fähige Leute kamen, und es bildete sich um ihn eine gute Mannschaft von Forschern. Aus dieser Zeit stammen wichtige Arbeiten mit jüngeren Kollegen über die Physik von Festkörpern.

1959 emeritierte E. und siedelte zunächst nach Milford, 1971 nach Ithaca, nahe der Familie der älteren Tochter Rose.

Mehrmals besuchte E. Deutschland, insbesondere aus Anlass verschiedener Veranstaltungen: 1959 war er in Berlin zum 80. Geburtstag Max von Laue, 1962 und 1978 – in München zum Festkolloquium zum 50 Jahre-Jubiläum der Röntgen-Diffraktion und zur feierlichen Annahme der Max-Planck-Medaille („Trotz seiner 90 Lebensjahre begab sich der Geehrte am anderen Tage nach Südtirol zum Bergsteigen!“ - Hosemann, 1978, 715). Zuletzt, im 1979, kam E. wieder zum Fest nach Berlin gewidmet der 100. Geburtstagen von A. Einstein, O. Hahn, L. Meitner und M. von Laue, wobei der lebhafte Vortrag des 91- jährigen E. als der interessanteste empfunden wurde. Anschließend fuhr er nach Stuttgart zum 150jährigen Jubiläum der Stuttgarter Universität.

E. arbeitete wissenschaftlich mit jüngeren Kollegen fast bis zum Lebensende. Die schöpferische Langlebigkeit E.s lässt sich nur bewundern: Seinen ersten Artikel publizierte er als Gymnasiast, sein letzter erschien postum.  

Die vollständige Liste der Publikationen E.s (Cruickshank, 1992, 149-156) enthält 269 Titel. Der Kern seiner Arbeiten ist die Theorie der Röntgenkristallographie. „E.s dynamische Theorie der Röntgenstrahleninterferenzen gehört nach unserer Ansicht auf alle Zeiten zu den Meisterwerken der mathematischen Physik“, meinte v. Laue (1931, 133). Während die „kinematische Theorie“ von W. L. Bragg u. M. v. Laue, vereinfacht als „Spiegelung“ der Röntgenstrahlen von den interkristallinischen Flächen und Interferenz der abgespiegelten Strahlung betrachtet, arbeitet die Theorie E.s mit der realen Zusammenwirkung der Röntgenstrahlen und der Atome des Kristallgitters. Um enorme mathematische Probleme zu lösen, entwickelte E. eine neue, auf der Vektorrechnung basierende Methode und führte mehrere Fachbegriffe ein, die heute in den Lehrbüchern stehen, insbesondere sog. „reziproke Gitter“. Bereits Anfang 1920er Jahre erschienen Beobachtungen bezüglich der Intensität von Röntgen-Reflexen, die nur durch E.s dynamische Theorie erklärt werden konnten. Diese wurde bestätigt auch durch Präzision-Messungen mit H. Mark und W. Ehrenberg (1928). Die allgemeine Anerkennung und Anwendung fand sie jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als man vollkommenere Apparaturen entwickelt hatte und als Methoden erarbeitet wurden, große perfekte Kristalle zu züchten, bei denen die dynamische Theorie notwendig ist. Nun bekam E.s Theorie eine wichtige praktische Bedeutung, da sie die Grundlage für Kontroll-Methoden darstellt, um Kristalldefekte bei der Herstellung von Halbleiterkristallen nachzuweisen. Darüber hinaus bildete seine Theorie die Basis zum Aufbau der theoretischen Analyse von Elektronen- Neutronen- und Protonen-Diffraktion.

Das wissenschaftliche Erbe E.s hat auch eine andere Seite. E. war Teilnehmer und Zeuge der historischen Umwandlung der „klassischen“ Physik in die moderne Physik und eröffnete tiefe Zeitzeugen-Einblicke in Veränderungen von Weltanschauungen der Naturwissenschaftler im Zuge jener Umwandlung. Bei der Geburt der modernen Kristallographie war er eine Schlüsselfigur. Seine Zusammenfassungen, immer von analytischem Charakter, zusammen mit zahlreichen Jubiläen-Artikeln, Nachrufen, einigen Buchbesprechungen, sowie mit seinen lebhaften Erinnerungen, auch in Form langer Interviews, jeweils je zwei Sitzungen (1962, 1968), bieten einen wertvollen Schatz für Historiker der Physik und der Naturwissenschaft allgemein, sowie für die gesamte Zeitgeschichte.    

Sein Lebenswerk war die Röntgenkristallographie, zu deren großen Begründern, neben M. v. Laue und W. H. und W. L. Braggs, er gehört.  

Q UA Göttingen, Kur 7555: Assistenten des Mathematischen Instituts; BundesA Berlin, Bestand R4901, Nr. 840: Akte E. (Kopie im UA Stuttgart); UA Stuttgart: 54/48: Personalakte E. (1949-1987); 127/7: Ehrenpromotion E,; SN 1/35: Erinnerungen P.P.E. zum 150jährigen Jubiläum d. Univ. Stuttgart, 1979; Auskünfte aus dem: UA München vom 8.09. u. 8,10.2014, StadtA Göttingen vom 7.10.2014; UA Göttingen vom 9.10.2014.

W Rundschau [Über N-Strahlen], in: Prometheus 16, 1904-1905, 174f.; Über die Messung d. Vertikalkomponente des Windes mittels des Vertikalanemometers, in: Physikalische Zs. 11, 1910, 1214-1216; Dispersion u. Doppelbrechung von Elektronengittern (Kristallen). Diss., 1912; Die Berechnung d. Kristallstruktur aus Interferenzaufnahmen mit X-Strahlen, in: Physikalische Zs. 15, 1914, 399-401; Über die Vorzüge d. Vektorrechnung, in: Die Naturwissenschaften 2, 1914, 217-222; Die Intensität d. Interferenzflecke bei Zinkblende u. das Gitter d. Zinkblende, in: Annalen d. Physik 4. Folge, 44, 1914, 257-282; Zur Begründung d. Kristalloptik. Einleitung; Teil I: Theorie d. Dispersion, ebd., 49, 1916, 1-38; Teil II: Theorie d. Reflexion u. Brechung, ebd., 117-143; Teil III: Die Kristalloptik d. Röntgenstrahlen, ebd., 54, 1917, 519-597; Zum Reflexionsgesetz d. Röntgenstrahlen, in: Zs. für Physik 2, 1920, 332-342; Das „reziproke Gitter“ in d. Strukturtheorie, in: Zs. für Kristallographie 56, 1921, 129-156; Die Bedeutung d. Röntgenstrahlen für die moderne Naturwissenschaft, in: Klinische Wochenschrift 1, 1922, 2147-2150; Kristalle u. Röntgenstrahlen, 1923; Die Röntgenstrahlen u. d. Kristallbau, in: Strahlentherapie 28, 1924, 1-16; Allgemeine Ergebnisse über den Aufbau d. festen Körper, in: Zs für Kristallographie 61, 1925, 1-17; (mit W. Ehrenberg u. H. Mark) Untersuchungen zur Kristalloptik d. Röntgenstrahlen, in: Zs für Kristallographie 66, 1928, 547-564; Some modern developments of wave mechanics and their bearing on the understanding of crystal structure, in: Proceedings of the Faraday Society 25, 1929, 402-409; (mit C. Hermann) Strukturbericht 1913-1928, 1931; Buchbesprechung: H. Dingler, „Das Experiment. Sein Wesen u. seine Geschichte“, in: Deutsche Literaturzeitung, 3. Folge, 2, 1931, 2006-2012; Zur Entdeckung d. Röntgeninterferenzen vor zwanzig Jahren u. zu Sir William Braggs siebzigstem Geburtstag, in: Die Naturwissenschaften 20, 1932, 527-530; D. Weg d. Forschung (insbesondere d. Physik). Rede bei d. Übernahme des Rektorats, 1932; Die Erforschung des Aufbaues d. Materie mit Röntgenstrahlen, in: H. Geiger, K. Scheel (Hg.), Handbuch d. Physik, Bd. XXIII, 2. Teil, 1933, 207-476; Historisches u. Systematisches zum Gebrauch des „Reziproken Gitters“ in d. Kristallstrukturlehre, in: Zs. für Kristallographie, 93, 1936, 396-398; Zur Begründung d. Kristalloptik. IV: Aufstellung einer allgemeinen Dispersionsbedingung, insbesondere für Röntgenfelder, ebd., 97, 1937, 1-27; Elektrostatische u. optische Potentiale im Kristallraum u. im Fourierraum, in: Nachrichten von d. Ges. d. Wissenschaften zu Göttingen, N.F., Fachgruppe II, Bd. 3, 1937-1940, 55-64; International status of crystallography, past and future, in. Nature, 154, 1944, 628-631; Editorial Preface, in: Acta Crystallographica 1, 1948, 1-2; Some personal experiences in the international coordination of crystal diffraktometry, in: Physics today 6, 1953, Nr. 12, 12-17; Vor fünfzig Jahre, in: O. R. Frisch u.a. (Hg.), Beiträge zur Physik u. Chemie des 20. Jahrhunderts, 1959, 145f.; The origin of the dynamical theory of X-Ray diffraction, in: Journal of the Physical Society of Japan 17, 1961, Supplement B-II, 48-52; Interview mit Thomas S. Kuhn, 29.03. u. 8.05. 1962: http://www.aip.org/history/ohilist/4523.html; (Herausgeber u. Mitverfasser) Fifty Years of X-ray Diffraction, 1962; Personal reminiscences, in: Acta Crystallographica A24, 1968, 1-3; Erinnerungen an die Anfänge des Münchener Physikalischen Kolloquiums, in Physikalische Blätter 24, 1968, 538-542; Interview mit Charles Welner, 17. u. 24.05.1968: http://www.aip.org/history/ohilist/4596.html; Arnold Sommerfeld als Mensch, Lehrer u. Freund, in: F. Bopp, H. Kleinpoppen, (Eds.), Physics of the One- and Two-Electron Atoms, 1969, 8-16; The myth of myths; Comments on P. Forman’s paper on „The discovery of the diffraction of X-rays in crystals“, in: Archive for history of exact sciences 6, 1969/1970, 72-81; Physicists I have known, in: Physics today 27, 1974, Nr. 9, 42-47; The early history of the International Union of Crystallograpjy, in: Acta Crystallographica A33, 1977, 1-3; Max v. Laue – Mensch u. Werk, in: Physikalische Blätter 35, 1979, 337-349; A review of my papers on crystal optics 1912 to 1968, in: Acta Crystallographica A35, 1979, 1-9; Max von Laue 1879-1960, in: Acta Historica Leopoldina Nr. 14, 1980, 23-29; Hermann, Carl, in: Dictionary of Scientific Biography 6, 1981, 303f.; Remembering Peter Debye in Münich, in: Physics today 38, 1985, Nr. 1, p. 9 u. 122; The so-called correction of Bragg’s law, in: Acta Crystallographica A42, 1986, 411-413.

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